InterSoli Atlantik (Lateinamerika, Südafrika)

Die Satzung der IG Metall im §2 Absatz 13 sieht die internationale Gewerkschaftsarbeit vor. Deshalb engagieren wir uns in unserer InterSoli Lateinamerika und Südafrika Projektgruppe mit diversen Ländern aus diesen Regionen. Es besteht seit langem eine Zusammenarbeit zwischen diesen internationalen Projektgruppen, den Gewerkschaften sowie zu den Regierungen. Dazu gehören z.B. die Länder Mexiko, Argentinien, Brasilien, Südafrika mit denen wir in einem intensiven Austausch stehen.

Wir arbeiten mit aktiven Gewerkschafter:innen zusammen, die unsere direkten Vermittler:innen zu deren Gewerkschaften und Unternehmen vor Ort sind. Zudem bringen sich verschiedene Institutionen wie z.B. das BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung), das BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung), die Friedrich-Ebert-Stiftung tatkräftig ein. Außerdem halten wir Kontakte zu diversen deutschen Unternehmen, die u.a. Praktika für die Programmbeteiligten ermöglichen, die wir fördern. In der Zusammenarbeit unterstützen wir die Prozesse mit unserer fachlichen und gewerkschaftspolitischen Kompetenz.

Mit diesen Synergien und der kollegialen internationalen Solidarität aller Beteiligten haben wir bereits viele Erfolge verzeichnen können.

Gewerkschaften in Lateinamerika

”Kämpferisch“, „korrupt“, „kriminalisiert“ – mit solch widersprüchlichen Attributen wurden und werden Gewerkschaften in Lateinamerika beschrieben.

Jedoch haben Gewerkschaften in der lateinamerikanischen Geschichte in verschiedenen Ländern eine wichtige Rolle gespielt. Dabei nahmen sie unterschiedliche Funktionen wahr. So waren sie in manchen Ländern Vorkämpfer gegen Diktaturen und für demokratische und politische Rechte, in anderen haben sie mit wirtschaftsliberalen und autoritären Regimes kooperiert.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass Interessengruppen in Demokratien neben den Parteien als die wichtigsten Vermittler politischer Forderungen zwischen Gesellschaft und Staat gelten.
Gewerkschaften sind in Lateinamerika höchst selten Organisationen in unserem Sinn. Sie haben in Ausnahmefällen einen festen Mitgliederstamm, der regelmäßig Beiträge zahlt und sich satzungsgemäß am Organisationsleben beteiligt. Zudem gibt es faktisch kaum formalisierte Entscheidungsprozesse und systematischen Organisationsaufbau.

Die lateinamerikanischen Gewerkschaften, sogenannte „sindicato“, sind prinzipiell anders als die nordatlantischen Gewerkschaften. Sie charakterisieren sich u.a. folgendermaßen

  • sie sind selten „Organisationen“ in unserem Sinne
  • haben selten einen Beitrag zahlenden Mitgliederstamm
  • kaum formalisierte Entscheidungsprozesse und systematischen Organisationsaufbau, daher gibt es selten Statuten oder Büros
  • Entscheidungen fallen meistens über personale Beziehungen und somit ist der Erfolg meistens von dem/der Anführer:in abhängig
  • Zusammenschluss von zahlreichen Einzelgruppen mit unterschiedlichen Arbeitsfeldern
  • u.a.

In den Ländern bieten sowohl der Markt als auch die staatliche Organisation oftmals keine Basis für strukturell organisierte Gewerkschaften, da diese u.a. nicht in der gesellschaftlichen Verfassung berücksichtigt sind und daher eher in der politischen Kultur als illegal anmuten. Dieses basiert auf einer uneinheitlichen und somit heterogenen Wirtschaftsstruktur sowie Arbeitsmarktes in Lateinamerika.

Daher gehört es in diesen Ländern nicht zwingend zum guten Ton einer Gewerkschaft anzugehören. Dennoch gibt es verschiedene gewerkschaftliche Mitstreiter:innen, die sich aktiv in die Gestaltung von Menschenrechten und das Erlangen von menschlichen Arbeitsbedingungen einbringen.
Daher ist es uns sehr wichtig, die Gewerkschafter:innen international tatkräftig zu unterstützen und an der Gestaltung vor Ort mitzuwirken.

Gewerkschaftliche Aktivitäten

Zusammenarbeit/Austausch mit weiteren Institutionen

  • Friedrich Ebert Stiftung
  • DGB
  • Miserior
  • Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Terre-des-hommes  
  • u.a.

mit gemeinsamen Aktivitäten, u.a.

  • das Angebot von Seminaren

Projektarbeit

Interesse geweckt?

Wir bieten über die IG Metall Wolfsburg im Winterhalbjahr ein Seminar zum Thema InterSoli Atlantik mit jährlich wechselnden Ländern an.

Für nähere Informationen zu den Projekten steht euch der Koordinator Frank Hamann gerne zur Verfügung.

Verantwortung

Leitung

Flávio Benites
flavio.benites(at)igmetall.de
Tel. +49 5361 2002-20

 

 

Koordination

Frank Hamann
fgt.hamann(at)wobline.de
Tel. +49 1520 7777003