Frauen in der Corona-Krise – Viel mehr Home als Office

14.07.2020 | Wir befinden uns durch die Corona-Krise nach wie vor in einem gewissen Ausnahmezustand. In allen Bereichen sind die Auswirkungen spürbar. "Es wird deutlich, dass besonders Frauen unsere Gesellschaft in dieser Krise zusammenhalten - im Beruflichen, wie im Privaten", sagt Martina Schwarz, Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses. "Dabei trifft Frauen diese Krise stark. Erste Untersuchungen zeigen bereits, dass Frauen durch die Corona-Krise gezwungen sind, stärker zur traditionellen Rollenverteilung zurückzukehren", so Schwarz weiter.

Ortsfrauenausschuss der IG Metall Wolfsburg

In der Corona-Krise treten Probleme, die sonst auch da sind, nochmal stärker hervor. Das betrifft auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die Frage, wer in der Familie die Care-Arbeit übernimmt. Die oft mühsam ausgeklügelten Hilfsstrukturen, die sich Frauen aufgebaut haben, damit auch Mütter Vollzeit arbeiten können - Kita, Schule, Babysitter, Großeltern, Haushaltshilfe – sind durch Corona weitestgehend noch weggebrochen. So werden alte Rollenklischées unfreiwillig wiederbelebt. "Laut einer Studie übernehmen weitestgehend Frauen die Erziehungs-/Betreuungsarbeit und den Haushalt. Arbeiten im Homeoffice ist keine Ersatzlösung für fehlende Kinderbetreuung", sagt Sandra Bollen von der IG Metall Wolfsburg.

Viele dieser strukturellen Probleme sind nicht kurzfristig zu lösen. Der Ortsfrauenausschuss der IG Metall möchte aber versuchen, Frauen in der aktuellen Situation zu unterstützen. Dazu waren alle Kolleginnen zu einem motivierenden Live-Online-Vortrag unter dem Titel "Wenn alles an mir zerrt – Selbstfürsorge im (Corona-)Alltag" mit der Trainerin und Coach Manuela Rukavina eingeladen.