Warnstreik im Autohaus Wolfsburg

17.03.2015 | Wolfsburg - Die Beschäftigten vom Autohaus Wolfsburg sind sauer: Mehrere hundert Metaller sind am Dienstagmorgen für eine Stunde in den Warnstreik getreten. Sie fordern einen Tarifvertrag. Bislang hatten sie einen Haustarifvertrag, der sich an den Flächentarifverträgen anlehnte. Die Chefs hatten zum 31. Dezember 2014 alle Verträge gekündigt.

Warnstreik im Autohaus Wolfsburg. Im Vordergrund rechts: Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg.

<link internal-link internal link in current>Zur Bildergalerie vom Warnstreik...

In der vorigen Woche hatten die Arbeitgeber dann in der dritten Verhandlungsrunde mitgeteilt, dass sie nicht mehr bereit sind mit der IG Metall einen Haustarif abzuschließen. Erst wenn Mitbewerber, die bislang nicht tarifgebunden sind, auch einen Tarifvertrag abschließen, seien sie wieder bereit zu verhandeln. Auch wenn es in Braunschweig einen Konkurrenten ohne tarifliche Bindung gibt, so gibt es in Niedersachsen aber auch hunderte von Autohäusern, die dem Flächentarifvertrag angehören und ihre Beschäftigten sachgerecht entlohnen.

"Die IG Metall Wolfsburg wird es nicht zulassen, dass ein tarifgebundener Betrieb aus den Verträgen aussteigt. Die vielen Kolleginnen und Kollegen, die heute auf der Straße waren, haben unsere Stärke gezeigt", sagte Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. 

"Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis", sagte Wilfried Hartmann, Verhandlungsführer der IG Metall. "Das Autohaus hat in den letzten drei Jahren die besten Ergebnisse der Firmengeschichte eingefahren. Die mehr als 1000 Beschäftigten wollen sich ihre tariflich abgesicherten Arbeitsbedingungen und ihren Anteil am Gewinn nicht nehmen lassen", sagte Hartmann, der im Bezirk der IG Metall für das KFZ Handwerk zuständig ist. "Wir sind jeder Zeit zu Verhandlungen bereit. Wenn sich die Geschäftsleitung jedoch nicht bewegt, sind wir auch zu weiteren Warnstreiks bereit", sagte Hartmann.