WIE KANN EINE POLITIK DES FAIREN WANDELS GELINGEN?

Bundestagskandidaten lieferten sich Fünfkampf

31.08.2021 | Am 26. September wählen wir, wer in den Bundestag einzieht. Aus diesem Grund hat die IG Metall gestern zu einer Talkrunde mit den Bundestagskandidaten von SPD, CDU, Grünen, Linken und FDP unter das Glasdach in die Wolfsburger Innenstadt eingeladen, um sich selbst und die eigenen Ideen einem größeren Publikum vorzustellen.

Foto: Matthias Leitzke

Christian Matzedda, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall, der die Diskussionsrunde eröffnete, machte deutlich, dass es mit den Kommunalwahlen um viel geht: „Mit unserer Podiumsdiskussion wollen wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter erste Ansprüche an die Wolfsburger Politik stellen und Schwerpunkte sowie konkrete Handlungsbedarfe formulieren.“ Veränderungen brauchen aus der Sicht der IG Metall vor allem ein neues soziales Sicherheitsversprechen. Wie das aussehen kann, diskutierten gestern Falko Mohrs (MdB, SPD), Andreas Weber (CDU), Frank Bsirske (Bündnis 90/ Die Grünen), Bernd Mex (Die Linke) und Anikó Merten (FDP). Mit Statements und Antworten auf Fragen zur Bundespolitik konnte die IG Metall-Moderatorin Inga Wolfram eine kurzweilige Diskussion und in Teilen auch hitzige Debatte mit den Kandidatinnen und Kandidaten führen.

Deutlich machte die Podiumsdiskussion vor allem eines: Für die Bürge­rinnen und Bürger in der Region geht es um den Wandel von Erwerbsarbeit, Digi­talisierung und Klimawende, die Bedingungen menschenwürdiger Arbeitsge­staltung so­wie die Entwicklungen und Folgen von Arbeitsmarkt- und Sozial­politik. Für die anstehenden gesellschaftlichen Veränderungen braucht es eine soziale Mobilitäts- und Energiewende, eine mutige Investitionspolitik und ein faires Steuersystem. Auf der Bühne am gestrigen Nachmittag forderte die IG Metall einen Kurs­wechsel in der Ren­tenpolitik sowie eine gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege. Im Kern der Debatte ging es um das Schaffen von Brücken in die Ar­beitswelt von morgen, mit einer Qualifizierungsoffensive, Sicherung von Aus­bildung und die Eindäm­mung prekärer Beschäftigung.

Der Beatboxer und Rapper SPAX aus Hannover brachte die Themen mit seinen politischen Rap-Einlagen schließlich emotional auf den Punkt. Das Publikum hatte Spaß und stellte nach der Podiumsdiskussion eigene Fragen an die Kandidaten. So wurde der Hugo-Bork-Platz unter dem Glasdach wahrlich zu einem Ort der Begegnung.

„Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus den Wohnbezirken werden wir uns auch in den kommenden Wochen mit Ständen in der Wolfsburger Innenstadt sowie in Helmstedt und Gifhorn zeigen“, machte Matzedda abschließend deutlich, der für die Wohnbezirksarbeit der Gewerkschaft verantwortlich ist. „Wir wollen uns in die kommunal- und bundespolitischen Debatten einmischen, um demokratische Prozesse zu stärken und zur Wahl aufzurufen.“