Frauen verdienen gesellschaftlich gesehen durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. In tarifgebundenen Betrieben ist die Entgeltlücke wesentlich geringer, aber dennoch vorhanden. Bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit liegt sie laut statistischem Bundesamt bei 6 Prozent.

Das Statistische Bundesamt erhebt zweierlei Gehaltslücken. Die 18 Prozent sind der sog. unbereinigte Wert. Dieser Wert vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ohne die ursächlichen Faktoren zu berücksichtigen. Die Differenz ist sehr viel größer, da unter anderem mehr Frauen als Männer in schlechter bezahlten Berufen und in Teilzeit arbeiten. Die 6 Prozent sind der bereinigte Wert. Dieser Wert misst den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Berufserfahrung.

„Statistische Auswertungen zeigen, dass wir in den ersten Berufsjahren weniger Entgeltunterschiede haben. Häufig ändert sich dies mit der Familiengründung“, sagt Martina Breier, stellv. Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses der IG Metall Wolfsburg. „Viele Frauen arbeiten vor allem in Phasen der Kindererziehung in Teilzeit. Die Förderung von partnerschaftlichen Arbeitszeitmodellen und der Ausbau der Kinderbetreuung können die Entgeltlücke nachhaltig reduzieren.“
„Uns als IG Metall ist das Thema Entgeltgleichheit besonders wichtig. Hier ist auch die Politik weiterhin gefordert, wenn es um familienpolitische und gesellschaftspolitische Initiativen geht. Wir haben nach wie vor einen gleichstellungspolitischen Aufholbedarf“, sagt Sandra Bollen von der IG Metall Wolfsburg. „Anlässlich des Tags der betrieblichen Entgeltgleichheit möchten wir als IG Metall Frauen unsere Kolleginnen mit einem Online-Angebot unterstützen.“

Online-Seminare zum Thema Entgelt:

• 2. November 2021, 16.30-17.30 Uhr: "So verhandelst du dein Entgelt"
• 3. November 2021, 12.00-13.00 Uhr: "Worauf es beim Lebenslauf ankommt"
• 11. November 2021, 12.00-13.00 Uhr: "Wissenswertes rund um deine Vergütung"