Bildungsurlaub in Auschwitz vom 25. August bis 1. September

Metaller trafen Wolfsburger Rabbiner

03.09.2012 | Auschwitz – Dieser Bildungsurlaub wird den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Erinnerung bleiben: Eine Gruppe von 21 IG Metall-Mitgliedern reiste für eine Woche nach Polen, um das Konzentrationslager in Auschwitz zu besichtigen. Mit Dr. Yakov Yosef Harety, Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Wolfsburg, war diesmal ein ganz besonderer Gast dabei.

Auch Siebenundsechzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz sorgen die Spuren der Vergangenheit noch immer für Entsetzen – so auch bei den Teilnehmern des IG Metall-Bildungsurlaubs. Das größtenteils erhaltene Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, in dem die Nazis fast 1,5 Millionen Menschen systematisch ermordeten, wurde an mehreren Tagen besucht. Des Weiteren sahen die Teilnehmer Dokumentarfilme über das Konzentrationslager, arbeiteten in Gruppen an Projekten und sprachen mit Zeitzeugen. Auch Rabbiner Harety begleitete die Gruppe an drei Tagen. Für ihn war die Zusammenarbeit mit den IG Metallern etwas Besonderes: "Es ist interessant für mich, die Reaktionen und Meinungen der Gruppe zu hören und mit den Leuten zu sprechen."

Das beruhte auf Gegenseitigkeit: Auch die Teilnehmer hatten großes Interesse an der Einschätzung des Rabbiners, was der rege Austausch beweisen sollte. So brachte der Besuch in Auschwitz viele Erkenntnisse, ließ aber auch einige Fragen offen. Zum Beispiel: Wie können Menschen zu solchen Gräueltaten fähig sein und wer trägt die Verantwortung? Auch Harety weiß es nicht, gibt den Teilnehmern aber einen Rat mit auf den Weg: "Wir sollten uns nicht zu sehr um diese Fragen kümmern, denn die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern. Wichtiger ist es, dass wir unsere Lehren daraus ziehen, damit so etwas nie wieder geschieht."