Berufliche Weiterbildung und Ausstieg aus dem Berufsleben verlässlich regeln

Metall-Tarifrunde 2015

26.08.2014 | Gifhorn – Die IG Metall möchte in der Tarifrunde für die Beschäftigten der Metallund Elektroindustrie neben einem Einkommensplus zwei weitere, qualitative Themen anpacken.

Einerseits die Verlängerung der Altersteilzeit, die durch die jetzige Änderung des Rentenrechts neu gefasst werden muss. Andererseits eine tariflich abgesicherte Bildungsteilzeit, die etwa für eine bessere berufliche Aufstiegschance genutzt werden kann.

„Die Beschäftigten wünschen sich verlässliche Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb ihres Berufslebens und Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Berufsleben. Das hat die Umfrage der IG Metall mit mehr als 500.000 Antworten deutlich gemacht“, erinnert Lothar Ewald, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg und Betriebsbetreuer für Continental Teves in Gifhorn. Für Conti werden in der jetzt anstehenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie neue Tarifverträge ausgehandelt.

Viele Beschäftigte können aufgrund der Arbeitsbedingungen nicht bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten. Sie müssen daher häufig vorzeitig aus dem Berufsleben aussteigen. Im Gegenzug profitiert auch die junge Generation. Wenn Ältere vor der regulären Rente aussteigen, erhöht sich ihre Chance auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Nach dem Modell der Altersteilzeit könnte auch die berufliche Weiterbildung organisiert werden, das zweite qualitative Thema der Tarifrunde. Möchte jemand einen Schul- oder Berufsabschluss nachholen oder studieren wollen, so soll er zeitweise für ein niedrigeres Entgelt arbeiten und dann für die Fortbildung bezahlt freigestellt werden. Der Arbeitgeber, so die Idee, stockt das Entgelt auf, ähnlich wie bei der Altersteilzeit.