IG Metall zu Tarifforderungen: Mehr Homeoffice gewünscht

16.12.2020 | Heute beginnen die Metall-Tarifgespräche in Niedersachsen und morgen in Sachsen-Anhalt. Start der Gespräche für die rund 120 000 Beschäftigten im VW-Haustarif soll am 13. Januar sein. „Gerade angesichts des Wirtschaftseinbruchs in der Corona-Krise müssen die Mitarbeiter jetzt ein faires Plus bekommen. Die Konsumnachfrage muss gestärkt werden, sie ist jetzt ein entscheidender Pfeiler für Wachstum“, betont Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Fotograf: Frank Rumpenhorst

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Eigentlich hätte es bereits im Frühjahr einen Abschluss geben sollen. Doch angesichts der ersten Corona-Welle schlossen die IG Metall mit den Arbeitgebern zunächst einen „Not-Tarifvertrag“, bei dem zentrale Punkte ausgeklammert wurden. Wir - die IG Metall - wollen nun sowohl im Flächentarif als auch bei Volkswagen ein Plus von 4 Prozent. In der Fläche verlangen wir auch eine Arbeitszeit-Reduzierung mit Teilausgleich beim Entgelt. Des Weiteren sollen wichtige Zukunftsfragen geregelt werden, die vor allem der Umbruch bei Autozulieferern oder Maschinenbauern in Richtung Digitalisierung und alternative Antriebe mit sich bringt.

Außerdem wurde bei einer bundesweiten Umfrage unter einer Viertelmillion IG Metall-Mitgliedern deutlich, dass eine große Mehrheit unabhängig von der Pandemie-Lage auch künftig gern flexibel von zu Hause aus arbeiten würde – jedenfalls dort, wo dies außerhalb der engeren Produktion möglich ist. So gaben 87 Prozent der Teilnehmer an, weiterhin „regelmäßig“ im Homeoffice tätig sein zu wollen. Über 67 Prozent erklärten, sie würden die Möglichkeit einer Vier-Tage-Woche begrüßen.

Die Debatte über Zukunftstarifverträge im Branchenwandel hielten mehr als 90 Prozent für wichtig. Etwa zehn Prozent der Befragten kamen aus niedersächsischen Betrieben.