IG Metall Wolfsburg
09.10.2017 | Wolfsburg - Eine Wander-Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD unter dem Titel "30 Jahre erfolgreicher Widerstand" ist bis Donnerstag, den 12.10.2017 im Gewerkschaftshaus zu sehen. Eigens im Jubiläumsjahr erstellt, gibt sie auf 12 Tafeln kompakte und spannende Informationen zu den Atommüllprojekten Schacht KONRAD, ASSE II, Morsleben und Eckert & Ziegler.
Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg: "Als Gewerkschafter fühlen wir uns der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD seit Jahren eng verbunden, während Politiker sämtlicher Parteien in den letzten 40 Jahren in der Atompolitik gänzlich versagt haben."
Marianne Neugebauer vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD: "Aus unserer Sicht kann ein wirklicher Neustart beim Umgang mit Atommüll nur gelingen, wenn als Konsequenz aus dem Desaster bei ASSE II und Morsleben die Projekte KONRAD und Gorleben ohne Wenn und Aber ad acta gelegt werden. Daran wird sich die neue Bundesgesellschaft für Endlagerung messen lassen müssen. Vielmehr als eine neue Behördenstruktur braucht es eine neue Debatte um den Umgang mit Atommüll. Die Konzepte aus den 70er und 80er Jahren haben an vielen in der Ausstellung zu sehenden Beispielen gezeigt, dass sie nichts taugen. Wer heute noch an einer nicht-rückholbaren Atommülllagerung unter Tage festhält, hat in den letzten Jahrzehnten nichts dazu gelernt. Und wer heute Atommüll erzeugt, egal welcher Art, muss im Sinne des Verursacherprinzips dafür verantwortlich gemacht werden. Aber anstatt die Energieversorger zur Kasse zu bitten, muss nun der Steuerzahler dran glauben."
Ursula Schönberger, Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD: "Die Energiedebatte hat eine Schräglage bekommen. Bürgerinnen und Bürger kämpfen vor ihrer eigenen Haustür gegen Windkraftanlagen und überirdische Stromtrassen, wollen aber auf der anderen Seite ihr neues Elektroauto anschließen. Windkraftanlagen können aber schnell wieder zurückgebaut werden, sobald eine modernere Technik für eine Energieversorgung zur Verfügung steht. Während der Müll von Atommeilern über Millionenjahre die Menschheit belasten wird."
Die Ausstellung macht deutlich: Atomkraft und die Entsorgung des Atommülls sind nicht beherrschbar. Junge Menschen werden sich leider nach wie vor mit dieser Thematik beschäftigen müssen. Erb: "Und auch die zukünftigen Generationen haben keine andere Wahl, denn entschieden haben es bereits andere vor ihnen. Als Gewerkschaft werden wir weiterhin kontinuierliche Aufklärung betreiben und nicht locker lassen. Deshalb wollten wir diese Ausstellung unbedingt zeigen."
Die Ausstellung ist bis Donnerstag, den 12.10.2017 im Gewerkschaftshaus in der Siegfried-Ehlers-Straße 2 in Wolfsburg zu sehen.
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