Volkswagen Vertriebsbetreuungsgesellschaft (VW VG)

IG Metall setzt ihr gestecktes Ziel durch: Einheitliche Tarifbedingungen für alle Beschäftigten

19.03.2015 | Wolfsburg – Für die rund 1350 Beschäftigten der Volkswagen Vertriebsbetreuungsgesellschaft ist nach einer harten zweijährigen Auseinandersetzung ein Tarifergebnis erzielt worden. Die Beschäftigten der Volkswagen Vertriebsbetreuungsgesellschaft (VW VG) arbeiten an insgesamt 12 Standorten in Deutschland in den Bereichen Volkswagen Service und Informationstechnologie.

Dietmar Brennecke

Martina Dymke

Sie beraten an der Schnittstelle zum Hersteller die Volkswagen-Händler in allen technischen Fragen rund ums Auto. Zudem stellen sie die notwendige Informationstechnologie für die Händler zur Verfügung. Zur VW VG gehört auch das Volkswagen-Automobilforum in Berlin. Der größte Standort mit rund 500 Beschäftigten befindet sich in Wolfsburg. "Die harten Verhandlungen haben sich gelohnt - nun haben wir erstmals deutschlandweit die gleichen Arbeitsbedingungen", sagte Dietmar Brennecke, politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg und Mitglied der Verhandlungskommission. Auch Martina Dymke, zweite Betriebsratsvorsitzende und ebenfalls Mitglied in der Verhandlungskommission, ist zufrieden: "Der Tarifvertrag schafft endlich Gerechtigkeit bei Bezahlung und Rahmenbedingungen für alle Standorte", sagte die Betriebsrätin aus Wolfsburg.

Bisher arbeiteten VW VG-Beschäftigte zu völlig unterschiedlichen tariflichen Bedingungen, teilweise zu Bedingungen des Kfz-Handwerks, teilweise ohne Tarifverträge. Ziel der IG Metall war es, eine einheitliche tarifliche Struktur für die rund 1350 Beschäftigten zu schaffen. Dies konnte die IG Metall durchsetzen. Die Tarifvertragsparteien haben ein umfangreiches Tarifpaket vereinbart. Die tariflich nun einheitlich festgelegten Entgelte erhöhen sich ab Juni 2015 um 3,4 Prozent. Mit der Entgeltzahlung im Mai erhalten die Beschäftigten einen Einmalbetrag von 150 Euro. Der Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2016. 

Die wöchentliche tarifliche Arbeitszeit wird ab April 2015 auf zunächst 36 Stunden in der Woche festgeschrieben. Ab Juli 2017 reduziert sich die tarifliche Arbeitszeit um eine weitere Stunde auf 35 Stunden pro Woche. Für 8 Prozent der Beschäftigten kann eine 40-Stunden-Woche vereinbart werden. Die Quote verringert sich ab Juli 2017 auf maximal 5 Prozent der Beschäftigten. Beschäftigte, die 40 Stunden in der Woche arbeiten, erhalten ein entsprechend der höheren Arbeitszeit erhöhtes Entgelt.

Thilo Reusch, IG Metall-Verhandlungsführer, bezeichnete das Tarifergebnis als großen Erfolg. "Wir konnten den Wildwuchs bei der Vertriebsbetreuungsgesellschaft endlich beenden und klare tarifliche Strukturen für alle Beschäftigten schaffen. Dabei ist es uns gelungen, die Arbeitszeit deutlich zu reduzieren. Ohne die massiven Proteste der Beschäftigten wäre das sicherlich nicht möglich gewesen."