Kooperationsvertrag

IG Metall geht neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit und Regionalisierung

13.06.2022 | Wolfsburg - Die IG Metall Wolfsburg beschreitet neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit und Regionalisierung. Die Gewerkschaft möchte die regionale Entwicklung des Drömling als länderübergreifendes UNESCO-Biosphärenreservat fördern und innovative Projekte für ein nachhaltigeres Lebensumfeld initiieren. Sie strebt dabei eine enge Kooperation an mit der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling, der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben sowie der Beratungsfirma Nela, dem Next Economy Lab.

Den Kooperationsvertrag haben unterschrieben (von links): Adriana Gilbo (Jugend- und Auszubildenden Vertretung Volkswagen), Flavio Benites (IG Metal), Tanja Brumbauer (NELA), Gianna Leo (IG Metall Jugend), Fred Baumann (Biosphärenreservat Drömling), Eike Bürkner (Arbeit und Leben)

Flavio Benites

Dennis Weilmann

Klimakrise, Digitalisierung und Elektrifizierung verändern die Arbeitswelt und die Gesellschaft. „Wir wollen als IG Metall mit den Partnern Ideen entwickeln, wie wir diese Transformation sozial und ökologisch gestalten können“, sagte der IG Metall-Bevollmächtigte Flavio Benites bei einer Auftaktveranstaltung im Wolfsburger Gewerkschaftshaus. Es gehe einerseits um sichere und moderne Arbeitsplätze in der Region, so Benites weiter, andererseits um durchdachte Energie- und Mobilitätskonzepte, eine zukunftsfähige Landwirtschaft sowie nachhaltigen Klima- und Umweltschutz.

Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Tobias Heilmann, Landrat Kreis Gifhorn, lobten die Initiative der IG Metall. Weilmann betonte die Bedeutung des Drömling als Ort des Naturschutzes. Er sei eine „Quelle zum Nachtanken“. Er sieht zu dem im Drömling als touristisches Ziel eine Chance, Menschen in unsere Region zu holen. Tobias Heilmann wünschte sich ein stärkeres regionales Bewusstsein der Menschen für diese „Perle der Region“. Er möchte, dass die Betriebe aus der Region sich mit ihren Produkten stärker vernetzen und vermarkten.

Alexandra Stück vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, sowie Dr. Ekkehard Wallbaum vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie aus Sachsen-Anhalt freuten sich, dass diese Kooperation weder an Länder- noch an kommunalen Grenzen halt mache: „Wir versprechen uns, dass so viele Menschen in Sachen Tier- und Naturschutz besser informiert und sensibilisiert werden.“

Schwerpunkte der Kooperation sind daher gezielte Bildungsangebote sowie ein intensiver Informationsaustausch für die nachhaltige Entwicklung der Region. Als erste konkrete Maßnahme wird die IG Metall mit den Partnern einen speziellen Bildungsurlaub für ihre Wohnbezirke entwickeln und anbieten.

Im Anschluss an die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages konnten die Besucherinnen und Besucher an zahlreichen Standen Produkte aus der Drömling-Region kennenlernen.

Der Kooperationsvertrag

Die Kooperationspartner erklären ihre Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Region durch gezielte Bildungsmaßnahmen. Eine Infrastruktur zur Weitergabe von Informationen wird hierdurch ermöglicht. Es handelt sich um eine sozial-ökologische regionale Transformation durch Informationsweitergabe und Einbezug der lokalen Zivilgesellschaft. In den Bildungsmaßnahmen werden Themen wie Regionalentwicklung, faire Vermarktung, Mobilität, Klimawandel, erneuerbare Energien sowie weitere Motive eine Rolle spielen. Insbesondere die Entwicklungszone des Biosphärenreservats bietet sich zur Entwicklung von Projekten und Bearbeitung von Themen an, welche auch Modellcharakter für andere Regionen haben können.

Die Kooperationspartner erklären sich zur Zusammenarbeit in folgenden Punkten bereit:

  • Fairer Wandel – Gemeinsam Zukunft gestalten – Faire Verhältnisse vor Ort
  • Wertschöpfungsketten vor Ort stärken, entwickeln und ausbauen – Wirtschaftskreisläufe im Gebiet verbessern
  • Wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes – durchdachte Energie- und Mobilitätskonzepte
  • Berufsgruppen stärken und im Rahmen der Transformation neu definieren
  • Mobilitätskonzepte weiterzuentwickeln auch mit Blick auf E-Mobilität
  • Nachhaltige Energieeffizienzkonzepte in den Wohnbezirken – positive Klimabilanz
  • Erneuerbare Energien – Strategische Konzeptentwicklung
  • Biodiversität erleben – Im Rahmen von Bildungsurlaub und Umweltbildung – Umweltschutz vor Ort
  • Regionale faire Landwirtschaft
  • Regionalvermarktung stärken (Nachhaltigkeit, Regionalität und Tierwohl)
  • Nutzung des Partnernetzwerkes
  • Infrastruktur des Biosphärenreservates gezielt nutzen und Informationen verbreiten.