Tariferfolg Kontraktlogistik

IG Metall erzielt Tarifabschluss bei CEVA Logistics

25.08.2016 | Wolfsburg - Die IG Metall hat für die Beschäftigten von Ceva Logistics einen weiteren Tariferfolg errungen: Ab Januar 2018 gelten für mehr als 500 CEVA-Beschäftigte grundsätzlich die deutlich besseren tariflichen Bedingungen der AutoVision Logistik zu 100 Prozent. Das ist der Inhalt eines Tarifvertrages, der in dieser Woche von der IG Metall und CEVA unterzeichnet wurde.

Hartwig Erb

Bernd Osterloh

Jutta Ehlers

Nach dem erfolgreichen Tarifabschluss in 2015 stiegen die Entgelte zunächst um 15,05 Prozent und ab Januar 2017 um weitere 2,5 Prozent auf 12,30 Euro. Ab 1. Januar 2018 erhält ein Staplerfahrer bei CEVA einen Stundenlohn nach dem neu eingeführten Standard AutoVision. Die tarifliche wöchentliche Arbeitszeit der Logistiker fällt dann auf 35 Stunden anstatt der bisherigen 37,5 Stunden. Ab 2018 beträgt der Nachtschichtzuschlag 25 Prozent statt bisher 15 Prozent. Mit dem Tarifvertrag AutoVision steigt auch die tarifliche Urlaubszeit von 27 auf 30 Tage.

Die Beschäftigten von Ceva Logistics waren die ersten, die der IG Metall Wolfsburg das Mandat zur Verhandlung gaben. Nach Abschluss des Tarifvertrages im Dezember 2015 konnte die Gewerkschaft weitere Etappen in der Erschließung dieses Betriebes erzielen. 18 Vertrauensleute wurden gewählt. Damit gibt es bei Ceva Logistics neben dem Betriebsrat nun auch einen Vertrauenskörper.

IG Metall-Chef Hartwig Erb zeigte sich sehr zufrieden mit dem erstrittenen Ergebnis: "Ich gratuliere unserer Tarifkommission von CEVA. Der Tarifabschluss nach dem Standard AutoVision ist wegweisend für die Beschäftigten im Bereich der Kontraktlogistik. Die IG Metall ist gegen Lohndumping mittels Werkvertrag und steht für faire Wettbewerbsbedingungen. Es bleibt dabei: 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit'. Mit den bereits ausgehandelten Tarifabschlüssen bei CEVA, Automotive Imperial und Rudolph Logistik stellen wir nun die Weichen für die kommenden Tarifverhandlungen auch bei Schnellecke."

Volkswagen Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh sagte: "Die IG Metall hat ein Ergebnis mit Ausstrahlkraft für den gesamten Bereich der Kontraktlogistik im Umfeld von Volkswagen erzielt. Es ist richtig, dass sich die IG Metall bundesweit verstärkt um die automobilnahen Logistiker kümmert. Auch in der Logistik muss gelten: Wer Vollzeit arbeitet, der muss von seinem Lohn auch anständig leben können."

Jutta Ehlers, zuständige Gewerkschaftssekretärin für Kontraktlogistik in der IG Metall-Geschäftsstelle Wolfsburg: "Gut organisierte Belegschaften haben gezeigt, dass Tarifverträge auf dem Niveau der IG Metall möglich sind. Auch für Schnellecke können wir eine Eintrittswelle verzeichnen. Schon seit 2011 ist die IG Metall Tarifpartner der vier Schnellecke-Standorte in Sachsen. In Wolfsburg wurde das Unternehmen bereits zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Inzwischen haben die Metaller ihre Tarifkommission gewählt."

Hintergrund

Im Umfeld des Volkswagen Konzerns sind viele große Kontraktlogistiker aktiv. Volkswagen hat die Speditions- und Logistikbereiche in der Vergangenheit immer mehr ausgelagert. Dabei geht es um weitaus mehr, als um das einfache Verladen, Lagern oder Transportieren von Gütern. Die Dienstleister beschränken sich nicht darauf, Teile und Komponenten an die Werkshallen zu fahren. Die Angebotspalette der Logistiker umfasst klassische Aufgaben eines Produktionsbetriebs, wie Materiallager, Produktionsbelieferung und Konfektionierung bis hin zur Vormontage kompletter Komponenten. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Qualifikation, das Know-how, die Flexibilität und die Belastbarkeit der Beschäftigten aus der Kontraktlogistik.

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