Stellungnahme der IG Metall

Glunz - Tarifverhandlungen wurden abgebrochen

08.03.2016 | Nettgau / Wolfsburg - In der zweiten Tarifverhandlung am 7. März wurde kein Ergebnis für das Werk Nettgau erzielt. Die Arbeitgeberseite beharrte auf die Kürzung der Einkommen für die Beschäftigten.

Dieter Pfeiffer, Politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg: "Die Situation bei Glunz hat sich zugespitzt."

Wilfried Hartmann, Verhandlungsführer der IG Metall: "Tarifflucht werden wir nicht akzeptieren". Foto: Heiko Stumpe

Die Tarifkommission der IG Metall legte dar, dass bei Erfüllung der Arbeitgeberforderungen

  • Einführung der 40 Stunden/Woche ohne Lohnausgleich.
  • Kürzung des Jahresurlaubs von 30 auf 27 Tage im Jahr.
  • Verzicht auf eine Einkommenserhöhung für die kommenden zwei Jahre.
  • Einführung einer neuen Lohn- und Gehaltsgruppenstruktur für alle Werke. Sollten bei der Neueingruppierung Besitzstände aufgrund der alten Eingruppierung entstehen, so soll dieser Besitzstand mit künftigen Tariferhöhungen verrechnet werden.
  • Vereinheitlichung aller tariflichen Zuschläge über alle Werke.
  • Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sollen künftig jeweils 1000 Euro betragen.
  • Es soll eine Anwesenheitsprämie geben: Bei geringer oder keiner Erkrankung sollen die Beträge erhöht bzw. bei häufiger Erkrankung gekürzt werden.
  • Nur, wenn die hier aufgeführten Punkte für immer vereinbart würden, soll es für die kommenden zwei Jahre keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

das Einkommen für jeden Beschäftigen um ca. 3000 Euro jährlich gekürzt würde. Die Mitarbeiter sollen bis zu 70 Stunden im Jahr mehr arbeiten.

Wilfried Hartmann, Verhandlungsführer der IG Metall: "Tarifflucht werden wir nicht akzeptieren. Eine Kürzung der Einkommen ist mit uns nicht zu machen. Damit die Beschäftigten ein faires Entgelt erhalten, muss der Tarifabschluss für die Holz- und Kunststoff verarbeitende Industrie in Niedersachsen übernommen werden. Dies gilt vor allem auch für die vereinbarte Altersteilzeit."

Dieter Pfeiffer, Politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg: "Die Geschäftsführung von Glunz will uns weiß machen, das ein Kündigungsschutz für zwei Jahre von Vorteil sei. Des Weiteren signalisierten die Arbeitgeber über Investitionen für das Werk Nettgau reden zu wollen, sahen sich aber bisher nicht in der Lage, diese zu benennen. Die Situation hat sich derartig zugespitzt, sodass wir am kommenden Donnerstag auf der Betriebsversammlung mit den Beschäftigten über das weitere Vorgehen sprechen wollen."