Internationaler Frauentag 2022

Forderung nach Frieden und sozialer Gerechtigkeit

08.03.2022 | Wolfsburg - Der Internationale Frauentag ist seit seinen Anfängen ein Tag, der für die Gleichstellung von Frauen und Männern steht, aber auch für das friedliche Zusammenleben aller Menschen in der Welt.

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Foto v.l. Sandra Bollen (IG Metall), Martina Schwarz (Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses (OFA).

Bereits 1889 schrieb Bertha von Suttner „Die Waffen nieder!“ Der Internationale Frauenkongress 1915 in Den Haag appellierte „Wir Frauen, zu Internationalem Kongress versammelt, protestieren gegen den Wahnsinn und die Gräuel des Krieges, der nutzlos Menschenopfer fordert.“ „Ich will eines klar sagen: Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine! Wir sind in Gedanken bei den Opfern und Betroffenen. Krieg ist keine Lösung!“, sagt Martina Schwarz, Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses der IG Metall.

Derzeit sind viele Frauen mit Kindern auf der Flucht. Unsere Gedanken sind bei ihnen. „Deshalb fordern wir auch anlässlich des Internationalen Frauentages eine unverzügliche Einstellung aller Kampfhandlungen“, sagt Sandra Bollen von der IG Metall Wolfsburg. „Angesichts der vielen sozialen Fragen müssen die Mittel nicht in militärische, sondern in zivile Lösungen investiert werden.“ Zur aktuellen Situation in der Ukraine rufen zahlreiche Hilfsorganisationen und Institutionen wie auch der DGB zu Spenden für die Betroffen auf. Der Verein "Gewerkschaften helfen e.V." hat dafür ein Spendenkonto unter dem Stichwort "Gewerkschaftliche Ukraine-Hilfe" eingerichtet.

Aber nicht nur in der aktuellen dramatischen Situation, sondern auch beim Thema Globalisierung sowie der Corona-Pandemie müssen die Perspektiven für Frauen weiter in den Fokus rücken. Wichtig für Gleichstellung sind die politischen Rahmenbedingungen. Generell sollten künftig alle Vorhaben und Finanzentscheidungen daraufhin geprüft werden, ob sie die Gleichstellung vorantreiben. „Hier müssen Entscheidungsträger*innen in Politik und Wirtschaft Frauen stärker einbeziehen,“ sagt Sandra Bollen weiter. Und Martina Schwarz ergänzt: „Wir brauchen gleiches Entgelt für gleiche und gleichwertige Arbeit, mehr Frauen in Führungspositionen und eine partnerschaftliche Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit.“

Ein wichtiger Bereich sind betriebliche Demokratie und Entscheidungsprozesse in den Betrieben. Deshalb rufen wir am Internationalen Frauentag zur aktiven Teilnahme an den Betriebsratswahlen auf. Gerade im ökonomischen Wandel ist die betriebliche Mitbestimmung wichtig, um Veränderungen im Interesse der Beschäftigten aktiv mitzugestalten. „Damit es mit der Gleichstellung von Frauen und Männern vorangeht, brauchen wir starke Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die sich für Gleichstellung und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen einsetzen“, so Sandra Bollen weiter. „Gerade in Zeiten des Wandels und einer beschleunigten Digitalisierung ist für die Arbeitsgestaltung der Zukunft eine starke Mitbestimmung für alle Kolleginnen und Kollegen von großer Wichtigkeit.“ 

Am 8. März wird der Internationale Frauentag traditionell gefeiert. In einer Zeit der Pandemie bleibt es erneut bei Online-Veranstaltungen. Die IG Metall bietet am Donnerstag, 10. März einen Webtalk um 20 Uhr sowie die Möglichkeit, den Kinofilm „Die Unbeugsamem“ am Donnerstag sowie am Freitag online abzurufen. Informationen zu diesen und weiteren digitalen Seminarmöglichkeiten sind abrufbar unter: www.igmetall.de/frauentag. Der für den Mittwoch, 9. März um 19 Uhr geplante OFA-Kulturabend mit dem Liederduo „Suchtpotenzial“ wird aus aktuellem Anlass verschoben.