Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Ergebnis für Niedersachsen erzielt

25.02.2010 | IG Metall und Arbeitgeberverband haben am heutigen Donnerstag ein Tarifergebnis für die rund 75.000 Beschäftigten in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie vereinbart. Die in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen erzielten Entgeltsteigerungen werden übernommen. Bei der Beschäftigungssicherung wurden allerdings niedersächsische Besonderheiten vereinbart.

Hartmut Meine und Wolfgang Niemsch

Diese sind im Tarifvertrag "Beschäftigung, Kurzarbeit, Qualifizierung" (TV BKQ) ab 1. März vertraglich geregelt. Die Laufzeit endet im Juni 2012. Neben den regionalen Besonderheiten, sind im Tarifvertrag BKQ einige Verbesserungen gegenüber dem Pilotabschluss erzielt worden: Die Arbeitszeit kann in Niedersachsen auf maximal 25 Stunden mit einem Teilentgeltausgleich abgesenkt werden. Das heißt, Beschäftigte arbeiten 25 Stunden und bekommen 27 Stunden und 15 Minuten bezahlt.

Des Weiteren sind Ausgebildete in Niedersachsen grundsätzlich in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Nur bei erheblichen Beschäftigungsproblemen ist in Ausnahmefällen die Übernahme in ein 12-monatiges Arbeitsverhältnis möglich. Zuvor muss aber zwingend geprüft werden, ob Ausgebildete unbefristet in ein Teilzeitarbeitsverhältnis oder in Kurzarbeit übernommen werden können.

Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, bewertete das am heutigen Donnerstag erzielte Tarifergebnis als guten Abschluss in schwieriger Zeit. "Vor allem freut mich, dass wir die Übernahmebedingungen für Ausgebildete inmitten der Krise verbessern konnten. Davon profitieren beide Seiten: Junge Menschen haben gute Berufschancen und die Arbeitgeber können ihre Beschäftigten in der Krise halten". Meine betonte, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihrem Beitrag zur Sicherung der Beschäftigung in Vorleistung gegangen seien. "Neue Möglichkeiten der Kurzarbeit helfen, um Entlassungen in der Krise zu vermeiden. Arbeitgeber, die diesen Spielraum nicht nutzen und Entlassungen ankündigen, werden mit erheblichem Widerstand der Metallerinnen und Metaller rechnen müssen."

Für die Monate Mai 2010 bis März 2011 erhalten die Beschäftigten einen Einmalbetrag von insgesamt 320 Euro. Die Auszahlung von zweimal 160 Euro erfolgt im Mai und Dezember 2010; Auszubildende erhalten insgesamt 120 Euro. Zum 1. April 2011 steigen dann die Entgelte um 2,7 Prozent an. Die Laufzeit des Entgelttarifvertrages endet nach 23 Monaten zum 31. März 2012.

(Presseinformation des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Nr. 11/2010)

Detaillierte Infos zum Verhandlungsergebnis im Tariftelegramm unten unter Datein zum Download.