Volkswagen

Erb kritisiert Vergabepraxis für Testumfänge auf dem Volkswagen-Prüfgelände

24.02.2016 | Ehra-Lessien / Wolfsburg - Die Vergabepraxis für Testumfänge auf dem Volkswagen-Prüfgelände in Ehra-Lessien sorgt für Diskussionen. Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, übt deutliche Kritik an den Plänen für die Neuvergabe eines Auftrages.

Hartwig Erb: "Man darf nicht auf dem Rücken von Beschäftigten sparen"

Hintergrund: Aktuell sind etwa 250 Kolleginnen und Kollegen der Firma Fahrzeug -Versuch Volke (FVV) mit Testfahrten für Audi auf dem Prüfgelände beschäftigt. Anfang April sollen diese Testumfänge von einer anderen Firma übernommen werden.

Hartwig Erb: "Wir haben Verständnis dafür, dass Volkswagen nach wirtschaftlichen Kriterien entscheidet. Unsere Kolleginnen und Kollegen dürfen dabei aber nicht zum Spielball werden. Wirtschaftlichkeit darf nicht das alleinige Kriterium bei der Auftragsvergabe sein. Ein Konzern wie Volkswagen trägt auch große soziale Verantwortung. Auswirkungen auf die Beschäftigung beim bisherigen Dienstleister müssen als Argument in die Waagschale geworfen und stärker berücksichtigt werden."

Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall stellt zudem klar: "Wenn Volkswagen Geld sparen will, ist das selbstverständlich in Ordnung. Man darf aber nicht auf dem Rücken von Beschäftigten sparen." Volkswagen müsse sich die Frage gefallen lassen, warum plötzlich eine Firma mit erfahrenem und hochqualifiziertem Personal bei der Vergabe der Testumfänge nicht mehr zum Zuge kommen soll. Erb: "Wenn stattdessen eine Firma zur Wahl steht, die bisher weder einen Betriebsrat noch einen Tarifvertrag und noch nicht einmal eigenes Personal hat, dann spricht das Bände."

Erb: "Volkswagen wäre gut beraten, seine Vergabepraxis zu überdenken. FVV war in den vergangen Jahren ein verlässlicher Partner. Die Arbeit auf dem Prüfgelände stellt an die Kolleginnen und Kollegen sehr hohe Anforderungen. Die Qualität muss passen und beim Thema Sicherheit darf es keine Abstriche geben. Aus Sicht der IG Metall wäre es fatal, wenn rein wirtschaftliche Interessen diese Aspekte in den Hintergrund drängen."