IG Metall Wolfsburg
19.08.2016 | Wolfsburg – Das Thema Arbeitszeit ist und bleibt eines der dominanten Themen in der Arbeitswelt. Das 21. AngestelltenForum der IG Metall Wolfsburg hatte zum Donnerstag aus aktuellem Anlass zu einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Arbeitszeit bei Volkswagen eingeladen.
Zum 1. September tritt die Betriebsvereinbarung „Mobiles Arbeiten“ in Kraft. Nach einer Befragung bei Volkswagen wünscht sich etwa die Hälfte der Beschäftigten flexibleres Arbeiten was Zeit und Ort betrifft. „Das war ein klarer Auftrag für uns“, sagte der stellvertretende VW-Betriebsratsvorsitzende Stephan Wolf. Wie sehr das Thema die Beschäftigten bewegt, zeigte auch der große Zuspruch: Rund 250 Kolleginnen und Kollegen informierten sich im CongressPark am Donnerstag.
Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Stephan Wolf, Martin Rosik, Personalleiter der Marke VW, Betriebsrätin Daniela Cavallo und Lutz Becker von der VW-Personalabteilung stellten sich den Fragen.
„Es ist wichtig, dass wir starten. Die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf wird immer wichtiger. Das alles muss auch mit der Wettbewerbsfähigkeit unter einen Hut gebracht werden. Klare Regeln helfen dabei allen Beteiligten“, sagte Rosik. Das sieht auch Wolf so: „Die wöchentliche Arbeitszeit läuft weiterhin von Montag bis Freitag und von 6.00 bis 22.00 Uhr – andere Zeiten sind nicht verhandelbar!“, betonte er.
Allen Beteiligten ist klar, dass die neue Regelung ein „lernendes System“ ist, dass im Laufe der Praxis Nachbesserungen und Erweiterungen erfahren wird. „Es gibt einen großen Diskussionsbedarf“, rät Beate Brandes, Leiterin des Instituts Arbeit- und Personalmanagement der AutoUni, die die Befragung bei Volkswagen leitete. Nur wenn auf allen Ebenen über das Thema geredet wird, können die Beschäftigten ihre Wünsche und Ideen einbringen.
Cavallo wies darauf hin, dass „doppelte Freiwilligkeit“ Voraussetzung für das mobile Arbeiten sei. „Die Kolleginnen und Kollegen müssen ebenso einverstanden sein wie der Vorgesetzte. Vorgesetze, Betriebsräte und Vertrauensleute werden derzeit geschult. „Voraussetzung ist immer, dass die Arbeit geeignet ist“, erläuterte Personaler Becker.
Der Wunsch nach mobiler Arbeit hat vonseiten der Beschäftigten viele Gründe: Die einen wollen mehr Zeit für die Familie oder für die Freizeit, die anderen wollen nicht im Stau stehen und deshalb später ins Büro kommen.
Nicht nur in Wolfsburg bewegt das Thema: „Mit der bundesweiten Kampagne "Mein Leben, meine Zeit: Arbeit neu denken!" bringt die IG Metall derzeit das Thema Arbeitszeit in die Öffentlichkeit und in die Betriebe“, sagte Sandra Bollen, politische Sekretärin der IG Metall Wolfsburg, und Organisatorin des AngestelltenForums.
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