100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland: IG Metall zeigt Ausstellung

13.11.2018 | Mit einer Ausstellung ‚Mütter des Grundgesetzes’ will der Ortsfrauenausschuss der IG Metall an die Entwicklung der Gleichberechtigung von Frau und Mann erinnern. Anlass ist das in diesem Jahr 100-jährige Bestehen des Frauenwahlrechts.

Fotograf: Lars Landmann

Der 12. November 1918 gilt als die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts in Deutschland. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird der Ruf nach Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau immer lauter. In Deutschland ist es am 12. November 1918 endlich soweit: In der Weimarer Verfassung wird das Wahlrecht für Männer und Frauen gesetzlich verankert. Am 19. Januar 1919 wählen Frauen erstmalig die Deutsche Nationalversammlung und lassen sich als Abgeordnete wählen. Die Wahlbeteiligung bei den Frauen liegt bei 82 Prozent. 37 Frauen ziehen als Abgeordnete ins Parlament ein.

Marie Juchacz (SPD) spricht am 19. Februar 1919 sodann als erste Frau in der Weimarer Nationalversammlung die Worte: „Was die Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit; sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“.

„Das Jubiläum erinnert an zurückliegende Erfolge, richtet aber gleichzeitig den Blick auch nach vorne“, sagt Martina Schwarz, Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses der IG Metall Wolfsburg. „Auch angesichts der Tatsache, dass bei der letzten Bundestagswahl der Anteil der gewählten Frauen zurückgegangen ist, ist eine Modernisierung des Wahlrechts in Deutschland erforderlich, um den Frauenanteil zu erhöhen. Wir wollen keine Rückschritte bei der Gleichberechtigung“, so Martina Schwarz weiter.

Ausstellung: ‚Mütter des Grundgesetzes’
Das Jubiläum 100 Jahre Frauenwahlrecht, das 2018/2019 gefeiert wird, lässt sich auch gut mit einem weiteren Jubiläum verbinden: 1949 wurde im Grundgesetz verankert, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind.

„Die Ausstellung ‚Mütter des Grundgesetzes’ zeigt die Entstehungsgeschichte, wie die Gleichberechtigung im Grundgesetz festgeschrieben wurde und wer die sogenannten „Mütter des Grundgesetzes“ sind“, sagt Sandra Bollen, IG Metall Wolfsburg. „Gerade auch heute ist politisches Engagement erforderlich, um weitere Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen.“

Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützte Ausstellung hatte ihren Auftakt in der IG Metall Geschäftsstelle am 12. November. Es ist geplant, dass diese in Kürze als Wanderausstellung in verschiedenen Betrieben gezeigt wird.