Die erste allgemeine Lohnerhöhung seit Übernahme des ehemaligen Betriebs H&D durch den indischen Großkonzern, welche die IG Metall bereits ankündigte, wurde jetzt auch offiziell von der Unternehmensführung im Rahmen einer Betriebsversammlung bekannt gemacht. Dabei hat HCL in den unteren Gehaltsgruppen sogar noch leicht nachgebessert. Generell profitieren die geringer Verdienenden von der Lohnerhöhung stärker, da diese nach Einkommensgruppen gestaffelt erfolgt.

Die Angleichung war besonders angesichts des Fachkräftemangels bitter nötig. Denn: Bei HCL verdienten sogar viele Beschäftigte aus dem IT-Bereich gerade einmal knapp über Mindestlohn. Fluktuation und Unzufriedenheit im Unternehmen waren dementsprechend groß. Die IG Metall sorgt sich deswegen um die Zukunft des Unternehmens und hatte deswegen immer wieder das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht. Doch Entscheider sucht man in Gifhorn vergeblich.

Der zuständige Politische Sekretär Türker Baloglu und der Betriebsrat entschieden sich deswegen dazu, die Situation öffentlich zu machen. Mit Erfolg: Sowohl die Forderung nach einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro als auch die nach einer Entgelterhöhung analog zu den Abschlüssen auf der Fläche und bei Volkswagen wurden nun erfüllt. Die Arbeitnehmer machten damit unmissverständlich klar, dass mit ihnen zu rechnen und was mit Zusammenhalt und Geschlossenheit erreicht werden kann.

Beendet ist die Mission deswegen lange nicht. Das nächste Ziel haben IG Metall und Betriebsrat bereits vor Augen: Die Beschäftigten in Gifhorn auf niedriger bewerteten Stellen, sollen für höher bewertete Jobs qualifiziert werden.