IG Metall Wolfsburg
09.11.2023 | Die Volkswagen Zubehör GmbH, mit ihrem Hauptsitz in Dreieich nahe Frankfurt am Main und einem weiteren Standort in Wolfsburg, ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG und wurde 1974 als Firma Votex gegründet. Das Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist für die komplette Wertschöpfungskette des Volkswagen Original Zubehörs verantwortlich. Ihr Hauptgeschäftsfeld besteht in der Entwicklung und dem weltweiten Vertrieb von Zubehör für die Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge.
VW Zubehör bietet eine breite Palette von Produktfamilien an, darunter Sport und Design, Leichtmetallfelgen und Kompletträder, Kommunikation, Transport, Komfort und Schutz sowie Lifestyle. Als Vollsortimenter präsentiert sich die Volkswagen Zubehör GmbH mit diesen Produktkategorien. Die mehr als 8.000 Produkte sind auf die verschiedenen Modelle von Volkswagen abgestimmt und werden ausschließlich über die Vertriebspartner von Volkswagen auf der ganzen Welt angeboten.
Bereits seit April 2022 befindet sich die IG Metall in Kontakt mit dem Unternehmen zwecks Herstellung einer Tarifbindung mit der IG Metall. Nachdem fünf Verhandlungsrunden ergebnislos geblieben sind, platzt den Beschäftigten nun zurecht der Kragen. Ihre Antwort: Warnstreik! Dahingehend legten am heutigen Tag mehr als 150 Beschäftigte für 2 Stunden die Arbeit in Wolfsburg sowie in Dreieich nieder.
Seit nunmehr anderthalb Jahren setzen gemeinsam mit der IG Metall für den Abschluss eines Tarifvertrags ein, der an die Bedingungen des VW-Haustarifvertrags angelehnt ist. "Wo Volkswagen draufsteht, sollte auch Volkswagen drin sein. Das gilt nicht nur für die Produkte, sondern muss auch für die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung gelten. Die Kolleginnen und Kollegen bei der VW Zubehör sind mit ihrer Arbeit ein wichtiger Teil der VW-Familie. Da ist es nur fair, dass sie auch genauso behandelt werden und endlich einen Tarifvertrag bekommen", betont Christian Matzedda, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg.
"Leider blockiert das Unternehmen in Absprache mit dem Konzern konstruktive Verhandlungen und versucht auf Zeit zu spielen", so der Verhandlungsführer der IG Metall, Thilo Reusch von der Bezirksleitung der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. "Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr ein operatives Ergebnis von 57 Millionen in die Konzernkasse gespült und ist damit eines der ertragsstärksten Unternehmen pro Mitarbeiter gerechnet im gesamten Konzern. Wenn es allerdings um tariflich verbindliche Arbeitsbedingungen geht, sollen die Beschäftigten auf der Rückbank Platz nehmen. Das, was bislang vom Unternehmen auf den Tisch gelegt wurde, ist kein Angebot mit Zukunftsperspektive, sondern ein Festschreiben des Status Quo bzw. eine Verschlechterung gegenüber dem heutigen Zustand", schimpft Reusch weiter.
Das Unternehmen droht jetzt sogar mit Verlagerungen und versucht, die Belegschaften einzuschüchtern. So sollen die Lager in Dreieich und Langen einer anderen Gesellschaft, der OTLG in Kassel zugeschlagen werden, um Kosten einzusparen. Offensichtlich wird jetzt erst einmal bei den Tochtergesellschaften nach Möglichkeiten gesucht, Sparpotentiale auszuschöpfen und das zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen. "Es ist schon abenteuerlich, dass die VW-Spitze bei ihrem Tochterunternehmen solche Zustände duldet. Die Beschäftigten kämpfen für einen IG Metall-Tarifvertrag, denn Tarif lohnt sich. Und sie werden sich gemeinsam auch für eine Standort- und Beschäftigungssicherung einsetzen. Eine Spaltung werden wir nicht zulassen", erklärt IG Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch.
Wie es weitergeht? Derzeit ist dies offen. Die IG Metall steht für ernstgemeinte Verhandlungen mit dem Unternehmen bereit. Sollte kein Einlenken der Unternehmensführung erkennbar sein, werden die Proteste intensiviert.
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