IG Metall Wolfsburg
22.06.2021 | Eine weitere Eskalation im niedersächsischen Kfz-Handwerk konnte abgewendet werden: Die IG Metall hat sich mit den Arbeitgeberverbänden des Kfz-Handwerks auf eine Einigung in der laufenden Tarifrunde verständigt.
Dazu erklärt Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall, am Dienstag in Garbsen: „Wir konnten ein für beide Seiten tragfähiges Ergebnis für die Beschäftigten im Kfz-Handwerk erzielen. Damit beweisen die Tarifparteien, dass sie auch in schwierigen Zeiten bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Dass dieses Ergebnis aber überhaupt möglich wurde, ist den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben zu verdanken, die sich an den Warnstreik- und Protestaktionen der vergangenen Wochen beteiligt haben! Ohne ihren Druck hätte es keine Bewegung der Arbeitgeber gegeben.“
Die Sozialpartner verständigten sich auf eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro (Auszubildende erhalten 220 Euro), die bereits im August 2021 ausgezahlt wird und eine tabellenwirksame Erhöhung von 2,2 Prozent ab Februar 2022. Zudem soll die Ausbildungsvergütung ebenfalls zum 01. Februar 2022 um 60 Euro steigen. Ferner habe man sich auf eine Verhandlungsverpflichtung verständigt: Bereits in der zweiten Jahreshälfte treten die Tarifpartner wieder zusammen, um eine Wahloption zwischen mehr Geld oder mehr freier Zeit in ein Vertragswerk zu gießen. Außerdem wird man einen „Zukunftsdialog Ausbildung und Qualifizierung“ starten, um den zukünftigen Strukturwandel im Kfz-Handwerk zu begleiten.
„Nachdem die Kolleginnen und Kollegen trotz Pandemie Höchstleistungen erbracht haben, ist das heute ein gutes Signal. Wer die Arbeit erbringt, soll auch von der Rendite profitieren!“, so der Gewerkschafter weiter.
Seit Mai 2021 haben sich in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mehr als 2.700 Beschäftigte aus 67 Betrieben des Kfz-Handwerks an Aktionen beteiligt. Von dem Tarifergebnis können in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt rund 52.000 Beschäftigte im Kfz-Handwerk profitieren. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 22 Monaten und endet somit im März 2023. Die Zustimmung der Tarifkommission steht noch aus. In Sachsen-Anhalt werden die Verhandlungen am Mittwoch, den 23.06.2021 fortgesetzt.
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