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IG Metall Wolfsburg und italienische Partnergewerkschaften weiten Kooperation aus

15.06.2023 | Bereits seit 2014 arbeiten die IG Metall Wolfsburg und die italienische Metallgewerkschaft FIOM in Bologna eng miteinander zusammen. Diese Zusammenarbeit soll nun intensiviert und ausgeweitet werden. Bei einem Treffen in Wolfsburg unterzeichneten Flavio Benites (Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg), Simone Selmi (Generalsekretär der FIOM Bologna), Giovanni Cotugno (Generalsekretär der FIOM Emilia-Romagna) sowie Michele Bulgarelli (Generalsekretär der CGIL Bologna) am Dienstag einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Mit der CGIL ist damit nun auch der gewerkschaftliche Dachverband der FIOM mit an Bord.

Eine internationale Wirtschaft braucht auch internationale Gewerkschaftsarbeit. Die IG Metall Wolfsburg und die italienischen Partnergewerkschaften FIOM und CGIL Bologna gehen in dieser Hinsicht voran. Am Dienstag wurde in Wolfsburg der bereits bestehende Kooperationsvertrag erneuert und ausgeweitet. "Die Transformation der europäischen Autoindustrie lässt sich nur mit einer geschlossenen Arbeitnehmerschaft - auch über Länder- und Betriebsgrenzen hinweg - bewältigen", sagte Flavio Benites, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. Das neue Lieferkettensorgfaltsgesetz liefert den Gewerkschaften nun entsprechende Instrumente in die Hand. Es sei die Aufgabe der Gewerkschaften diese zu nutzen, um Menschenrechte und Umweltschutz entlang der gesamten Lieferkette sicherzustellen. Kooperationen wie diese müssten deswegen auch auf andere Branchen ausgeweitet werden.

Neben betriebliche Herausforderungen sprachen die Gewerkschafter aber auch gesellschaftliche Probleme an. Der beinahe überall erstarkende Rechtspopulismus erfordere eine Gegenbewegung. Die internationale Kooperation der Gewerkschaften könne daher auch als eine Art Rückkehr zu den Wurzeln, nämlich zur Internationalen Arbeiterbewegung, gesehen werden, sagte Bulgarelli.

Der neue Vertrag beinhaltet auch deswegen ein neues Programm zur Stärkung der internationalen Solidarität: junge Gewerkschafter aus beiden Ländern werden sich gegenseitig im Rahmen eines ein- bis zweiwöchigen Austauschs besuchen und voneinander lernen. Die ersten italienischen Gäste werden im November in Wolfsburg eintreffen und bei Privatfamilien wohnen.