Transformation vor Ort

Hubertus Heil diskutiert mit Betriebsparteien

25.03.2021 | Das Thema Transformation ist auch bei Bertrandt in aller Munde und wurde in den Betriebsversammlungen immer wieder thematisiert. Passiert ist seit dem wenig! Mehrere Aufforderungen der Betriebsräte - zuletzt in einem offenen Brief - endlich in konstruktive Gespräche zu gehen und Transformation gemeinsam mit der Belegschaft zu gestalten, hat die Geschäftsführung mit Verweis auf die aktuelle Pandemie und wirtschaftlichen Druck eher ausweichend beantwortet.

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Auf Initiative von Tobias Hoppe, Betriebsratsvorsitzender der BTG, wurde Bundesarbeitsminister Hubertus Heil eingeladen. Die Idee: ein virtueller runder Tisch mit Geschäftsführung, den drei Betriebsratsgremien des Standortes Tappenbeck, Vertreter der IG Metall und Hubertus Heil. Das Thema: Wie kann Transformation vor Ort gestaltet und wie die Zukunft der Beschäftigten gesichert werden? Der Termin hat am 22. März stattgefunden und bietet durchaus Potential, von hier aus in eine konstruktive Zukunftsdebatte zu gehen. Immerhin hat die Geschäftsführung signalisiert, dass das Thema Transformation angegangen werden müsse und auf die von Kündigungen betroffenen Geschäftsbereiche fokussiert werden solle; auch sei bereits eine Workforce eingerichtet worden. Allerdings wurde auch mehrfach betont, dass Transformation nur Sinn macht, sofern sie auch wirtschaftlich von Nutzen ist. Und genau diese letzte Aussage sehen die Betriebsräte mit großer Sorge, entspringt es doch dem tief verwurzelten, konservativen Denken des Unternehmens. Vor dem Hintergrund gravierender Veränderungsprozesse in der Automobilindustrie ist für uns die Entwicklung einer Zukunftsstrategie, wie wir sie in unserem Forderungspapier bereits skizziert haben von besonderer Bedeutung. Wenig verwundert hat es deshalb Arbeitnehmervertreter und IG Metall, dass Hubertus Heil's Fazit des Termins "Einigen wir uns auf einen heutigen Kick-Off für den Prozess" und sein Angebot für einen weiteren Termin zum Jahresende für einen ersten Zwischenstand von der Geschäftsführung nicht ausdrücklich bejaht wurde.

Sollten es sich bei den vagen Zugeständnissen der Geschäftsführung wieder nur um Lippenbekenntnisse handeln, werden wir unseren Forderungen mit gewerkschaftspolitischen Aktionen am Standort Nachdruck verleihen.