Auf Einladung der IG Metall Wolfsburg

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im digitalen Dialog mit Betriebsräten aus Klein- und Mittelbetrieben

28.05.2021 | Wolfsburg - „Die Corona-Pandemie ist nicht nur weltweit die größte Gesundheitskrise unserer Generation, sondern auch die tiefste Wirtschaftskrise unserer Generation“, betonte Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales und Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Gifhorn / Peine (SPD), am Donnerstag beim digitalen Dialog mit Betriebsräten aus Klein- und Mittelbetrieben.

Hubertus Heil im Dialog mit Ylenia Pisu, Felina Bodner und Harald Errerd von der IG Metall Wolfsburg.

Allerdings müsse in der Krise auch sichergestellt werden, dass junge Menschen die Chance auf eine Ausbildung haben. „Wir können uns keinen Corona-Jahrgang erlauben“, sagte Heil. Eine fehlende Berufsausbildung sei ein großer Risikofaktor für Arbeitslosigkeit, zwei Drittel der Langzeitarbeitslosen verfügten über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Man müsse daher um jeden Arbeitsplatz kämpfen, bisher sei dieser Kampf beispielsweise mit der Kurzarbeit nicht ohne Erfolg geführt worden. Doch der Ausbildungsplatz bereite ihm große Sorgen, sagte Heil. Viele junge Menschen bekämen derzeit keine Berufsorientierung in den Schulen und könnten auch keine Praktika machen. Wenn die Ausbildung in der Krise nicht gut laufe, drohe nach der Krise ein Fachkräftemangel. Das sei auch nicht im Interesse der deutschen Unternehmen.

Auch beim Thema Homeoffice sei es jetzt an der Zeit, einen vernünftigen und modernen Ordnungsrahmen zu schaffen. Lücken im Versicherungsschutz sind geschlossen worden. „Wenn Sie heute zur Arbeit fahren, ihr Kind dabei in die Kita bringen und von der Kita zum Arbeitsplatz weiterfahren, sind Sie unfallversichert, weil das ein Arbeitsweg ist“, erläuterte Heil. Wer das Kind zur Kita bringe und dann ins Homeoffice fahre, habe nach dem Gesetz keinen Arbeitsweg. Heil: „Das ist nicht in Ordnung!“ In dem Gesetzentwurf heißt es: „Künftig genießen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, soweit sie von zu Hause aus oder an einem anderen Ort außerhalb der Unternehmensstätte arbeiten, im gleichen Umfang Versicherungsschutz wie bei einer Tätigkeit in der Unternehmensstätte.“ Und für Beschäftigte mit regelmäßiger mobiler Arbeit soll die gesamte Arbeitszeit täglich voll erfasst werden müssen. Heil sagte, Homeoffice solle nicht zur Entgrenzung von Arbeit ins Private führen. „Auch im Homeoffice muss mal Feierabend sein und ein Mindestmaß an Arbeitsschutz gelten“, mahnte Hubertus Heil abschließend.

Organisiert wurde der digitale Austausch von den politischen Sekretär*innen Felina Bodner, Ylenia Pisu und Harald Errerd. Insgesamt betreut die IG Metall Wolfsburg mehr als 40 Klein- und Mittelbetriebe mit insgesamt über 11000 Kolleg*innen.