Tarifkonflikt bei AutoVision eskaliert

Arbeitgeber lehnt Gleichbehandlung der Leiharbeitnehmer ab, Warnstreikaktionen als Antwort notwendig

27.03.2023 | Drei Mal kein ausreichendes Angebot: Die Arbeitgeberseite bei AutoVision weigerte sich auch in der dritten Verhandlungsrunde den Zeitarbeitnehmern eine angemessene Entlohnung zu gewährleisten.

Insbesondere in Bezug auf den Inflationsausgleich sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es kaum Bewegung. Die IG Metall wird nun den Druck auf das Unternehmen erhöhen und zu Warnstreiks aufrufen, um am Verhandlungstisch zu Ergebnissen zu kommen.

Die IG Metall fordert einen Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro, um sicherzustellen, dass Zeitarbeitnehmerinnen und -nehmer angemessen entlohnt werden und weniger unter der Inflation leiden müssen. Die Arbeitgeberseite lehnte diese Forderung ab und bot nur einen Inflationsausgleich von 1200 Euro an, der in zwei Teilbeträgen ausgezahlt werden sollte. „Dieses Angebot haben wir zurückgewiesen - AutoVision will gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung verstoßen und eine Schlechterstellung von Zeitarbeitnehmenden im Vergleich zu den Beschäftigten des entleihenden Unternehmens forcieren. Das wird es mit uns nicht geben!“, erklärt Thilo Reusch, Verhandlungsführer der IG Metall. Auch in Bezug auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie einen Mitgliedervorteil lehnten die Arbeitgebervertreter eine verbindliche Regelung ab. 

„Die Geschäftsführung sieht in ihren Zeitarbeitsbeschäftigten noch immer Arbeitnehmer*innen zweiter Klasse. Sonst hätte ihr Angebot für einen Inflationsausgleich deutlich besser ausfallen müssen. Denn die Zeitarbeitnehmer leisten die gleiche Arbeit wie ihre Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen oder in anderen Entleihunternehmen“, so der Gewerkschafter. 

Dahingehend werden am Montag in Hannover, Osnabrück und Emden Maßnahmen zur Arbeitsniederlegung ergriffen. Auch an anderen Standorten wird es im Laufe der Woche Aktionen geben.