Conti Teves

680 Arbeitsplätze will die Continental AG schrittweise in Gifhorn abbauen. Teile der Produktion sollen nach Tschechien ausgelagert werden

02.07.2015 | Gifhorn - Um die Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu erlangen, will Continental Stellen sozialverträglich abbauen. Der Arbeitsplatzabbau könnte durch das Auslaufen-Lassen befristeter Arbeitsverhältnisse bewerkstelligt werden. Das Unternehmen hofft auf Eigenkündigungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Auch der Abschluss von Aufhebungsvereinbarungen mit hierzu bereiten Beschäftigten gegen Zahlung einer Abfindung wird von der Continental AG in Betracht gezogen.

Die Beschäftigten bei Conti Teves in Gifhorn protestieren (Archivfoto, Juni 2015, Roland Hermstein)

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern soll aber auch, wenn es nach der Unternehmensführung geht, die betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen werden. Dies werden IG Metall und  Betriebsrat verhindern. 

Lothar Ewald, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, bemängelt: "Immer wenn wir mit der Continental AG Verhandlungen geführt haben, war kein kompetenter Verhandlungsführer mit Entscheidungsbefugnis von Seiten der Continental AG vor Ort. Diese Strategie werden wir uns nicht länger gefallen lassen."

Nicht nur die Auslagerung von Teilen der Produktion nach Tschechien macht Probleme. Auch die Fertigung kompletter Elektromotoren soll Ende 2016 auslaufen. 

Ewald macht deutlich: "Das Unternehmen Continental nimmt sich und den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Zukunft. Mit dem Auslauf der E-Motoren-Fertigung verlässt das Unternehmen einen bereits beschrittenen Weg mit strategischer Bedeutung."

Die IG Metall Wolfsburg und der Betriebsrat von Continental am Standort Gifhorn wollen ein einvernehmliches Verhandlungsergebnis mit der Continental AG herbeiführen. 

Die Forderungen lauten unter anderem: 

  • Der Abschluss einer Betriebsvereinbarung zum sozialverträglichen Abbau von Personalstellen. 
  • Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.
  • Die Arbeitsplatzgarantie für weitere Jahre. 
  • Der Erhalt der Berufsausbildung am Standort Gifhorn. 
  • Kein Ersetzen von jetzigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch weitere Leiharbeiter. 
  • Das Unternehmen soll weitere Aufträge für E-Motoren und dazugehörige Komponenten akquirieren. 

Ziel ist es, den Standort Gifhorn neu auszurichten. Die Produktivität am Standort muss erhöht und eine bessere Transparenz und Flexibilität sichergestellt werden, so lauten die Kernforderungen der IG Metall. 

Ewald: "Wenn in den nächsten Tagen nur eine einzige Kündigung rausgeht, bevor wir ein Verhandlungsergebnis mit Continental erwirken konnten, werden wir mit der gesamten Belegschaft vor dem Werkstor stehen."

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