Warnstreik bei KWD in Wolfsburg

12.04.2012 | Ein großes Banner machte die Forderungen der KWD-Mitarbeiter deutlich: "Wir wollen einen Tarifvertrag! JETZT!" Beim ersten Warnstreik in der Geschichte der KWD, einer Tochterfirma der Schnellecke-Gruppe, nahm die gesamte Spätschicht teil. Knapp 150 Streikende versammelten sich auf dem Betriebsgelände im Sandkamp. Unterstützung gab es von Abordnungen aus anderen Betrieben, darunter Volkswagen, die AutoVision und die Sitech. Die Bezahlung der KDW-Beschäftigten liegt derzeit 30 Prozent unter dem geltenden Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie.

Lothar Ewald spricht zu den Warnstreikenden

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Die Verhandlungen zwischen der IG Metall und der Geschäftsleitung, die seit sieben Monaten laufen, waren bislang erfolglos. "Deshalb haben wir uns hier versammelt, um zu zeigen, dass wir notfalls auch Druck machen können", unterstrich Torsten Felgentreu, zuständiger Betriebsbetreuer der IG Metall Wolfsburg. Einig war er sich mit dem KWD-Betriebsratsvorsitzenden Rolf-Dieter Kauschat, dass die Forderungen der Arbeitnehmerseite das Unternehmen keineswegs überfordern würden. "Unser Vorschlag orientiert sich an der Leistungsfähigkeit der KWD und sieht eine schrittweise Anpassung an den Flächentarifvertrag vor", so Kauschat unter dem Beifall der Versammelten.

Solidarische Unterstützung richtete Lothar Ewald, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, von den rund 80.000 Wolfsburger Metallerinnen und Metaller aus. "Unser Ziel ist es nicht, den Betrieb in den Ruin zu treiben, aber wenn die Forderungen nicht angenommen werden, dann werden wir eine Schippe drauflegen", kündigte er an. "Der Anfang ist mit diesem Warnstreik gemacht, darauf sind wir stolz und darauf könnt Ihr alle stolz sein", richtete er sich unter Beifall an die versammelten Beschäftigten. "Wir wollen die Forderungen durchsetzen, dafür stehen wir an Eurer Seite. Wenn nötig, werden wir einer Auseinandersetzung nicht aus dem Weg gehen", so Ewald abschließend.

(Bericht: Lars Wöllnitz)