"Warnstreikfrühstück" am Donnerstag, den 26. April

Warnstreik bei Hofer Getriebetechnik

24.04.2012 | Die IG Metall Wolfsburg bereitet sich zum zweiten Mal innerhalb eines Monats auf einen Warnstreik vor. Dieses Mal ist die Firma Hofer Getriebetechnik im Brandgehaege vom Ausstand betroffen. Die Gewerkschaft fordert, wie schon bei KWD im Sandkamp Anfang des Monats, einen Tarifvertrag.

Torsten Felgentreu

Um das zu unterstreichen, ruft sie die rund 50 Beschäftigten auf, am Donnerstag zwischen 8:00 und 12:00 Uhr die Arbeit niederzulegen und sich zu einem „Warnstreikfrühstück“ auf dem Werksgelände zu versammeln.

„Es wird inzwischen seit zwei Jahren über einen Tarifvertrag verhandelt. Leider sind wir bis heute keinen Schritt vorangekommen. Das Maß ist voll. Bei aller Kompromissbereitschaft braucht es jetzt ein klares Zeichen in Richtung Geschäftsführung“, so Torsten Felgentreu, zuständiger Betriebsbetreuer der IG Metall Wolfsburg. „Das von der Arbeitgeberseite zuletzt vorgelegte Angebot fällt sogar noch hinter sämtliche Verhandlungsstände der Vergangenheit zurück. Das ist für uns völlig inakzeptabel“, zeigt sich der Gewerkschafter empört. Demgegenüber stehe die IG Metall weiter zu ihrem Entwurf für einen passgenauen Tarifvertrag mit Heranführung an den Flächentarifvertrag und einer Verbandsbindung des Unternehmens.

Die Belegschaft geht den entschlossenen Kurs mit. Auf einer Mitgliederversammlung am 18. April 2012 wurde der Warnstreik einstimmig beschlossen.

Felgentreu wies darauf hin, dass alle Seiten von einer tariflichen Regelung profitieren würden. „Die Beschäftigten bekommen die notwendige Sicherheit und eine anständige Bezahlung. Das Unternehmen verbessert seine Position auf dem enger werdenden Arbeitsmarkt für Facharbeiter.“ Aus Sicht des Metallers sei das „eine klassische Win-win-Perspektive“, der man sich seitens des Unternehmens nicht länger verschließen dürfe.

„Die Kolleginnen und Kollegen haben die Nase voll. Sie wollen gutes Geld für gute Arbeit – nicht mehr und nicht weniger“, unterstreicht auch Betriebsratschef Andreas Söhn. Sein Stellvertreter, Detlev Velten-Sukopp, ergänzt: „Ich möchte nicht erleben, dass sich ein Kollege nach dem anderen frustriert woanders umsieht und dann weg ist.“ Deshalb müsse sich endlich was bewegen, sind sich beide sicher.

Hofer Getriebetechnik in Wolfsburg gehört zur Firmengruppe Hofer, die bundesweit rund 400 Mitarbeiter hat. Zentrales Tätigkeitsfeld ist die Entwicklung und Industrialisierung von Systemen im Antriebsstrang, verbunden mit Mess-, Prüf- und Produktionstechnik.