Patta: "Wir werden das VW-Gesetz und die Mitbestimmung entschieden verteidigen"

23.11.2011 | Anlässlich des Vorhabens der EU-Kommission, erneut gegen das VW-Gesetz zu klagen, erklärt der 1. Bevollmächtigte der IG Metall am Konzernsitz Wolfsburg, Frank Patta: "Ich bin empört über die Überlegungen der EU-Kommission, das VW-Gesetz erneut vor den Europäischen Gerichtshof bringen zu wollen. Trotz der bitteren Erfahrungen aus der Wirtschafts- und Finanzkrise der letzten Jahre halten die Kommissare an ihrem neoliberalen Irrweg fest."

Patta weiter: "Die EU-Kommission tut alles dafür, um auch bei Volkswagen die Hürden für Spekulanten oder eine feindliche Übernahme niederzureißen. Dieses Vorgehen ist politisch umso unverständlicher, weil der Volkswagenkonzern bisher von der Stabilität, die das VW-Gesetz schafft, stark profitiert hat. 

Die Milliardengewinne in diesem Jahr und die Stellung von VW auf dem Weltmarkt zeigen zudem, dass die angestrebte Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung sehr gut funktioniert. Das VW-Gesetz und die Mitbestimmung bei Volkswagen sind ein Erfolgsmodell, das wir mit aller Entschiedenheit verteidigen werden.

Das Vorgehen der Kommission, die sich wie der verlängerte Arm der Finanzlobby aufführt, ist deshalb nur mit den Interessen der Casino-Kapitalisten oder rein ideologisch zu erklären, nicht aber mit dem Wohl des Unternehmens und der rund 500.000 Beschäftigten weltweit. Das ist umso unerträglicher, weil jetzt schon vor allem die abhängig Beschäftigten und die Kleinen Leute in Deutschland und Europa für die Zockerei an den Börsen zur Kasse gebeten wurden. 

Als IG Metall Wolfsburg werden wir diesem unverantwortlichen Treiben nicht tatenlos zusehen, sondern entschieden Widerstand leisten. Dabei können wir uns auf drei Säulen stützen: die Belegschaften in Wolfsburg und in den anderen deutschen Werken, die Kolleginnen und Kollegen an den internationalen Standorten sowie auf Politik und Gesellschaft in der Region. Denn das VW-Gesetz schützt nicht nur die Beschäftigten bei Volkswagen, sondern ist ein wichtiges Element für die ökonomische Stabilität der ganzen Region."