Volkswagen

Ministerpräsident Weil stellt sich Fragen der VW-Belegschaft

22.10.2015 | Wolfsburg - Ministerpräsident und Volkswagen-Aufsichtsratsmitglied Stephan Weil hat am Mittwoch das Volkswagen Werk in Wolfsburg besucht. Weil nahm unter anderem an einer Großbereichssitzung des Vertrauenskörpers der IG Metall mit etwa 400 Beschäftigten teil. Zudem traf er mit Auszubildenden zusammen, die an der Erhaltung der Gedenkstätte des früheren Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau mitgewirkt haben.

Stepahn Weil stellt sich den Fragen der VW-Belegschaft.

Zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller und dem Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh besuchte Weil anschließend die Golf-Fertigung. In Halle 30 stellten sich Weil, Müller und Osterloh im Anschluss an eine Werkstour den Fragen von Journalisten.

In der Großbereichssitzung in Eingang 13 an der Südstraße hatten die VW-Beschäftigten den Ministerpräsidenten aufgefordert, sich weiter klar und deutlich auch öffentlich vor die 600 000 Beschäftigten von Volkswagen zu stellen. Viele der Vertrauensleute trugen Solidaritäts-T-Shirts, die bereits auf der jüngsten Betriebsversammlung verteilt worden waren. Osterloh wie Weil machten beide deutlich, dass sie es nicht hinnehmen werden, wenn jetzt im Zuge der Abgas-Affäre die Mitbestimmung bei Volkswagen in Mitleidenschaft gezogen werden soll. Osterloh: "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren viel für unser Unternehmen und die Belegschaft erreicht. Das lassen wir uns nicht schlecht reden." Auch Weil betonte, dass er an keiner Stelle erkennen könne, wo die Mitbestimmung für das Unternehmen schlecht gewesen sei.

In Halle 30 sagte Volkswagen Vorstandsvorsitzender Matthias Müller vor Journalisten, er sehe trotz möglicher Absatzeinbußen noch keine direkten Folgen auf die Jobs. "Im Moment haben wir keinen Anlass, über Kurzarbeit auch nur nachzudenken." Müller erklärte außerdem: "Die Belegschaft hier in Wolfsburg und an allen anderen Standorten arbeitet mit großem Einsatz und Können daran, die besten Fahrzeuge für unsere Kunden zu entwickeln und zu bauen. Darauf sind wir stolz. Und das ist das Fundament dafür, dass Volkswagen auch in Zukunft eine starkes und ein erfolgreiches Unternehmen sein wird."

Weil betonte, dass ein Aspekt in der öffentlichen Wahrnehmung derzeit oft zu kurz komme: "Volkswagen ist eine Perle der deutschen Industrie." Der Belegschaft sei klar, dass der Konzern durch eine schwierige Phase gehe. Es sei aber gleichzeitig ein starker Wille der Beschäftigten zu erkennen, für ihr Unternehmen zu kämpfen, um Vertrauen zurückzugewinnen.