92% der Delegierten stimmten im CongressPark für Erb. Er steht damit für weitere vier Jahre an der Spitze der größten IG Metall Geschäftsstelle Deutschlands. Lothar Ewald wurde ebenfalls in seinem Amt als Zweiter Bevollmächtigter bestätigt. Er übernimmt zudem kommissarisch die Aufgaben des Kassierers.

Erb freute sich: "Das ist ein fantastisches Ergebnis. Die Delegierten haben unsere Arbeit der vergangenen vier Jahre offenbar honoriert. Die Arbeit der IG Metall Wolfsburg ist so erfolgreich, weil sie auf dem ehrenamtlichen Einsatz tausender Mitglieder beruht. Nur dadurch waren wir in den vergangenen Jahren in der Lage, die Löhne und Gehälter, aber auch die Arbeitsbedingungen in den mehr als 100 von uns betreuten Betrieben zu verbessern."

Zu Beginn der Wahlperiode in 2012 konnte die Geschäftsstelle Wolfsburg rund 83.000 Mitglieder verzeichnen. In den vergangenen vier Jahren sind mehr als 7.000 neue Mitglieder hinzugekommen. Ewald betonte: "Einer Organisation vorstehen zu dürfen, die am heutigen Tage mehr als 90.000 Mitglieder hat, macht mich stolz. Schön ist auch, dass die IG Metall Wolfsburg immer jünger wird. Die Zahl der Schüler und Studierenden ist alleine seit Dezember 2014 um mehr als 11 Prozent auf über 800 gestiegen. Unsere Mitgliederzahlen zeigen, dass wir als zukunftsfähige Kraft wahrgenommen werden."

Zur künftigen Ausrichtung der IG Metall Wolfsburg erklärte der Erste Bevollmächtigte: "Die IG Metall hält weiterhin an der Strategie fest, die Logistikunternehmen, die als Zulieferer für Volkswagen tätig sind, zu organisieren. Die Branche ist in Bewegung."

Lothar Ewald machte klar, dass die IG Metall neben den Logistikern nun auch die Ingenieure verstärkt in den Fokus rücken will: "Um den Angestellten der Entwicklungsdienstleister Gehör zu verschaffen, führen wir ein Projekt zur Mitgliedergewinnung und Tarifbindung durch. Ziel ist es innerhalb der nächsten Jahre weitere Ingenieursdienstleister mit rund 5.500 Beschäftigten im Raum Wolfsburg zu erschließen. Zunächst sollen Grundlagen zur Gründung von Betriebsräten und Vertrauenskörpern geschaffen werden, um dann in einem nächsten Schritt Metall-Tarifverträge abzuschließen."

Erb, der von 1980 bis 2001 unter anderem als Vertrauensmann bei Volkswagen tätig gewesen ist, machte deutlich: "Volkswagen ist das Vorzeigeunternehmen für die duale Mitbestimmung und gilt als ausgesprochen sozialer Arbeitgeber, was auch so bleiben soll. Denn darauf sind wir Metaller sehr stolz. Darüber hinaus liegt es aber auch weiterhin in der Verantwortung des Konzerns, gute Standards für die Beschäftigten in der Logistik und bei den Entwicklungsdienstleistern durchzusetzen. Die Zulieferer dürfen nicht abgehängt werden.

Neben der Arbeit in den Betrieben hob die neue Geschäftsführung das gesellschaftspolitische Engagement der IG Metall Wolfsburg hervor. "Es kann und darf nicht sein, dass unser Gesundheitssystem immer mehr vom Arbeitnehmer finanziert wird, ohne den Arbeitgeber zur Kasse zu bitten", betonte Erb. Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt wurde ebenfalls als gegenwärtige Herausforderung bezeichnet.

Delegiertenversammlung bestimmte Führungsspitze: Neuer Ortsvorstand gewählt

Neben der neuen Geschäftsführung wählten die 200 Delegierten der IG Metall Wolfsburg am gestrigen Abend einen neuen Ortsvorstand. Gewählt wurden:

Mark Bäcker (IAV GmbH), Felina Bodner (Volkswagen AG), Daniela Cavallo (Volkswagen AG), Iris Exner (Autostadt GmbH), Wissam Harb (Sitech Sitztechnik GmbH), Burkhard Häusler (Continental Teves AG & Co. oHG), Axel Krüger (Glunz AG, Holz-Kunststoff), Christian Matzedda (Volkswagen AG), Ingolf Meyer (CEVA Logistics GmbH), Ali Naghi (AutoVision GmbH), Burkhard Olfermann (H. Butting GmbH & Co KG), Bernd Osterloh (Volkwagen AG), Frank Paetzold (Volkswagen AG), Andreas Sorge (Volkswagen AG), Gabriele Trittel (Volkswagen AG), Stephan Wolf (Volkswagen AG).

Ebenso wurden für 34 Tarifkommissionen 234 Mandate vergeben. Die Arbeit in diesen Tarifkommissionen wird überwiegend von ehrenamtlichen Gewerkschaftsmitgliedern übernommen.