TARIFRUNDE VOLKSWAGEN

IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld für Volkswagen-Beschäftigte

06.12.2010 | Hannover – Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten der Volkswagen AG und Financial Services AG eine Entgelterhöhung von 6 Prozent für 12 Monate. Das hat die 120-köpfige IG Metall-Tarifkommission nach einer intensiven Debatte in den sechs westdeutschen Volkswagen-Werken und der Financial Services am heutigen Montag einstimmig beschlossen.

Hartmut Meine, IG Metall-Verhandlungsführer, begründete die Forderung mit der ausgesprochen guten wirtschaftlichen Situation des größten Automobilherstellers in Europa und stellte klar, dass der Anfang des Jahres erzielte Tarifabschluss für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie, keine Richtschnur in den Tarifverhandlungen darstelle und somit nicht übertragbar sei. „Eine Übertragung würde bedeuten, dass die Beschäftigten 2011 keine Tariferhöhung erhalten würden. Nur eine Einmalzahlung von 320 Euro würde ausgezahlt. Volkswagen war nur am Rande von der Wirtschaftskrise betroffen und ist gestärkt aus ihr hervorgegangen. Der Automobilbauer fährt seit Monaten von Rekord zu Rekord und steht besser da als die Wettbewerber. Vor diesem Hintergrund ist die Forderung nach 6 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten angemessen und gut begründet,“ so Hartmut Meine. 

Neben den rund 95.000 Volkswagen-Beschäftigten und den rund 5.000 Beschäftigten der Financial Services in Braunschweig, profitieren von der zu verhandelnden Entgeltsteigerung indirekt auch Beschäftigte des Sitzeherstellers Sitech sowie Stamm- und Kernbeschäftigte der Autovision, Autostadt und WOB AG.

Die IG Metall hatte in den vorangegangenen Tarifrunden für die Beschäftigten der Volkswagen-Töchter vereinbart, dass die Tariferhöhung und die Laufzeit des Tarifvertrages bei Volkswagen auch für die Beschäftigten der Volkswagen-Töchter gelten wird.

Die erste Tarifverhandlung wird am 19. Januar 2011 in Hannover stattfinden. Der Entgelttarifvertrag für die Beschäftigten der Volkswagen AG läuft zum 31. Januar 2011 aus.

(Presseinformation Nr. 61 / 2010 des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)