Glunz AG tritt aus Tarifbereich aus

02.02.2016 | Nettgau - Die Geschäftsleitung der Glunz AG Werk Nettgau macht ernst! Sie hat den Austritt aus dem Tarifbereich des Arbeitgeberverbandes der Holzverarbeitenden Industrie Sachsen-Anhalt erklärt.

Dieter Pfeiffer

Im Werk Nettgau der Glunz AG sind 400 Mitarbeiter beschäftigt. Es werden hauptsächlich OSB- und Spanplatten, sowie deren Veredlung für den Handel und die Möbelindustrie produziert. Die Geschäftsleitung hat Anfang Januar 2016 die Beschäftigen darüber informiert, dass Sie die Personalkosten bei der Glunz AG senken will. Das soll für den Standort Nettgau, durch eine Abkopplung von der Tarifentwicklung der Holzverarbeitenden Industrie, in Sachsen-Anhalt geschehen.

Zur Zeit läuft für diesen Bereich die Tarifrunde 2016. Die Forderung der IG Metall lautet 5 % Erhöhung der Löhne, Gehälter und Auszubildendenvergütung sowie einen Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente (Altersteilzeit).

Durch den Schritt der Geschäftsleitung sind zurzeit 313 Beschäftigte der Glunz AG davon abgekoppelt.

"Nach dem wir in den letzten vier Jahren den ersten Schritt der Angleichung an die alten Bundesländer über einen Tarifvertrag geregelt haben, will die Geschäftsleitung jetzt über die Hintertür alles rückgängig machen.", so Dieter Pfeiffer Betriebsbetreuer der IG Metall Wolfsburg. Das werden wir nicht zulassen!

Nach der kürzlich erfolgten Mitteilung der Geschäftsleitung an die Belegschaft, dass die chilenische Arauco-Gruppe bei Sonae Industria (Mutterkonzern der Glunz AG) einsteigen will, gab es große Hoffnung auf eine sichere Zukunft der Glunz AG.

Laut BR-Vorsitzendem Axel Krüger bringt das Unternehmen unnötig Unruhe in die Belegschaft, in dem sie durch diesen Schritt die Sicherheit der Einkommen unserer Mitarbeiter und deren Familien in Frage stellt.