Equal-Care-Day – Für eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit

29.02.2024 | Anlässlich des Equal-Care-Days am 29. Februar fordert die IG Metall verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichstellung auch im Bereich der Sorgearbeit. Der Equal-Care-Day, der jährlich auf die ungleiche Verteilung der Sorge- und Pflegearbeit zwischen den Geschlechtern hinweist, ist ein wichtiger Anlass, um auf die bestehenden Ungleichheiten aufmerksam zu machen und konkrete Veränderungen einzufordern.

Betreuung von Kindern, die Pflege von Familienmitgliedern und Freunden, das Führen des Haushalts und die Koordination der Termine für die Familie: Privat erbrachte Sorgeleistungen werden überwiegend von Frauen ausgeführt. Täglich investieren Frauen fast anderthalb Stunden mehr in diese Tätigkeiten - das sind über 150 Prozent mehr Zeit als bei Männern. Der Unterschied in der Aufteilung dieser Arbeiten, bekannt als der Gender Care Gap, liegt bei 52 Prozent und steigt in heterosexuellen Partnerschaften mit Kindern auf 83 Prozent.

Von der fehlenden Entlohnung solcher Tätigkeiten ganz zu schweigen, findet Sorgearbeit kaum Anerkennung und Würdigung. Doch die fehlende Würdigung ist nicht das einzige Problem. Schwerer wiegt noch, dass diese ungleiche Verteilung der Sorgearbeit negative Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung und die Einkommenssituation der Frauen hat. So sind Frauen wesentlich häufiger in Teilzeit beschäftigt. Die Problematik der ungleichen Verteilung der Sorgearbeit ist damit auch direkt mit der Ungleichbezahlung der Geschlechter verknüpft.

Die IG Metall fordert deswegen noch mehr politisches Engagement zur Förderung der Gleichstellung und drängt auf strukturelle Verbesserungen für mehr Partnerschaftlichkeit. Wichtig ist insbesondere eine Anhebung des seit 2007 unveränderten Mindest- und Höchstelterngeldes, keine Reduzierung der Höhe des Elterngeldes durch Einkommensersatzleistungen und stärkere finanzielle Anreize für eine Ausweitung der Elternzeit von Vätern. Nicht zuletzt gilt es, das Kita-Angebot weiter auszubauen, damit sich Familie und Beruf besser vereinbaren lassen können.