13. Januar 2014, Hallenbad Wolfsburg

Betriebsratswahlkampf eröffnet: Schweigen ist Silber, reden ist Metall!

13.01.2014 | Wolfsburg - "Betriebsräte sind Profis für gute Arbeit. Sie erhalten Einblick in das gesamte Unternehmen, in alle Bereiche und Abläufe. Und sie haben einen professionellen Partner, der ihnen mit viel Know-how den Rücken stärkt: Die IG Metall", sagte der Erste Bevollmächtigte Hartwig Erb in seiner Rede zum Auftakt des Betriebswahlkampfes.

Von links: Stephan Wolf (Betriebsrat VW), Frank Paetzhold (VK-Leiter VW), Iris Exner (Betriebsrat Autostadt), Hartwig Erb (Erster Bevollmächtigter IG Metall) und Bernd Osterloh (Betriebsrat VW) stellten rund 400 Betriebsräten und Vertrauensleuten der IG Metall die Wahlkampagne vor

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Rund 300 Betriebsräte und Vertrauensleute der Gewerkschaft waren am Montag, 13. Januar, der Einladung gefolgt und eröffneten im Kulturzentrum Hallenbad in Wolfsburg offiziell den Betriebsratswahlkampf der IG Metall. In den kommenden Wochen und Monaten werden bundesweit in zahlreichen Betrieben die Betriebsräte für die kommenden vier Jahre gewählt.

"Nur mit einem hohen Wahlergebnis haben wir auch die Durchsetzungsmacht in den Betrieben und der Gesellschaft, die wir brauchen, um unsere Ziele von guter und gerechter Arbeit umsetzen zu können", sagte Erb. Die positive Entwicklung der Verwaltungsstelle, die aktuell rund 85 200 Mitglieder betreue, sei ein Zeichen dafür, dass immer mehr Kollegen und Kolleginnen die Durchsetzungskraft der IG Metall schätzen. "Hatten wir vor vier Jahren noch 48 Betriebe, in denen Betriebsräte gewählt wurden, sind es 2014 bereits 54 Unternehmen", betonte Erb. "Daraus schließe ich, dass unseren Mitgliedern eine qualifizierte Vertretung und Betreuung sehr am Herzen liegt." Nicht nur in den klassischen Bereichen und Betrieben, sondern auch bei Ingenieuren und anderen hochqualifizierten Beschäftigten wachse die Akzeptanz der IG Metall. "Diese Fakten sind nicht vom Himmel gefallen, sondern sie sind das Ergebnis harter Arbeit. Betriebsräte und Vertrauensleute leisten in unseren Betrieben eine sehr gute Arbeit", hob er hervor. "Ich wünsche uns auch für die nächsten vier Jahre engagierte und fantasievolle Betriebsräte, die über den Tellerrand hinausschauen und sich mit aller Kraft für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen", sagt Erb.

VW-Betriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh sagte: "Wir wollen unser Ergebnis aus dem Jahre 2010 verteidigen. Ja vielleicht sogar übertreffen! Und ich bin überzeugt, dass uns das gemeinsam gelingt!" Die Bilanz des VW-Betriebsrates in den vergangenen vier Jahren am Standort Wolfsburg sei beeindruckend. "Darauf können wir selbstbewusst zurückschauen. Wir haben als IG Metall-Betriebsrat vieles für die Kolleginnen und Kollegen am Standort Wolfsburg auf den Weg gebracht", erinnerte er. Als Beispiele nannte er die erfolgreiche Verteidigung des VW-Gesetzes und die Übernahme von rund 4.000 Zeitarbeitskräften. "Wir haben ein hervorragendes Team aus 173 Kolleginnen und Kollegen. Sie repräsentieren alle Bereiche unseres Standorts Wolfsburg, am dem das Herz von Volkswagen schlägt. Metallerinnen und Metaller bringen nicht nur Kompetenz mit, sondern sie kennen sich vor Ort auch aus. Sie wissen wo den Kolleginnen und Kollegen der Schuh drückt, und wie man zu passgenauen Lösungen kommt. Und sie mischen sich aktiv für die Interessen der Beschäftigten ein, weil sie wissen: Schweigen ist Silber, Reden ist Metall", sagte Osterloh.

Der IG Metall-Spitzenkandidat bei den Betriebsratswahlen von Volkswagen sagte mit Blick auf die kommenden vier Jahre: "Bei VW stehen wichtige Weichenstellungen an. Es geht darum, den Weg an die Spitze der Automobilindustrie so zu gestalten, dass auch die Beschäftigten Gewinner dabei sind. Deshalb wollen wir auch weiterhin mitentscheiden. Und dazu brauchen wir ein möglichst geschlossenes Votum der Belegschaft für uns als IG Metaller. Jede Stimme stärkt uns den Rücken gegenüber dem Management", betonte Osterloh. Es ginge darum Arbeitsplätze und Beschäftigung langfristig zu sichern. "Wir wollen die Zukunftsfähigkeit von Volkswagen langfristig erhalten und ausbauen. Wir wollen am Erfolg von Volkswagen teilhaben. Das garantiert nur die Liste 1. Das ist nur mit IG Metall-Betriebsräten zu machen", sagte er.

Frank Paetzold, VK-Leiter im VW-Werk, machte ebenfalls auf die Übernahme der Leiharbeiter und die dafür notwendigen intensiven Verhandlungen mit dem Unternehmen. "Das gelingt nur mit einer starken Interessenvertretung und einem starken Betriebsrat", erinnerte er und appellierte an alle IG Metaller ihr Wahlrecht wahrzunehmen.

"Wir haben uns in viele Dinge eingemischt. Wir kümmern uns um die kleinen Dinge vor Ort. Aber auch um die übergreifenden Themen für das ganze Werk und darüber hinaus", sagte er und erinnerte als ein Beispiel an das Thema Verkehr. "Eigentlich ist dies nicht unsere Aufgabe. Wir machen es trotzdem", betonte er. Der Bau von Parkplätzen, Parkpaletten, Straßen und Autobahnauffahrten dauere allerdings seine Zeit. "Wie gesagt, der Betriebsrat und die IG Metall sind gar nicht zuständig und sorgen trotzdem dafür, dass das Unternehmen die Punkte aufnimmt und Geld bereitstellt, um sie zeitnah abzuarbeiten", sagte Paetzold. Um die starke Mitbestimmung zu erhalten seien nun viele Diskussionen mit den Kolleginnen und Kollegen nötig. "Ihr seid sehr gute Betriebsräte und Vertrauensleute, gemeinsam werden wir es schaffen, dass Ergebnis zu steigern."

"Mit der IG Metall haben wir einen starken Partner für Tarifverhandlungen und dort bereits viel erreicht", sagte Iris Exner, Betriebsratsvorsitzende der Autostadt. "Durch die Unterstützung der IG Metall und mit dem Wissen von anderen IG Metall-Betriebsräten haben wir für die Kolleginnen und Kollegen bereits viele guten Regelungen und Sonderboni herausgeholt", sagte sie auch mit Blick auf andere Klein- und Mittelbetriebe.