Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit am 20. Oktober

Auf geht‘s: Gleiches Entgelt für Frauen und Männer!

20.10.2020 | Jedes Jahr wird vom Jahresende zurückgerechnet, ab wann Frauen bei gleicher Qualifikation faktisch unentgeltlich arbeiten: 2020 ist das der 20. Oktober – der Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit. Frauen verdienen gesellschaftlich gesehen durchschnittlich 20 Prozent weniger als Männer.

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v.l.n.r.: Sandra Bollen, IG Metall Wolfsburg und Martina Schwarz, Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses der IG Metall Wolfsburg. Fotograf: Matthias Leitzke

Die 20 Prozent sind der Brutto-Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen über alle Berufe, Branchen und Beschäftigungsformen in Deutschland hinweg. Gründe sind, dass die Entgelte in Berufen mit einem hohen Frauenanteil oft geringer ausfallen und die ungleiche Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit (Gender Care Gap) etwa bei der Kinderbetreuung. Hinzu kommt, dass Frauen seltener Führungspositionen innehaben. In tarifgebundenen Betrieben ist die Entgeltlücke wesentlich geringer, aber dennoch vorhanden. Grund genug, dass der Ortsfrauenausschuss der IG Metall Wolfsburg mit vielfältigen Aktionen unter dem Motto „Auf geht’s: Gleiches Entgelt für Frauen und Männer!“ auf die Entgeltlücke aufmerksam macht.

„Der Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit ist weiter Anlass, auf die Benachteiligung von Frauen beim Einkommen aufmerksam zu machen, sagt Martina Schwarz, Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses der IG Metall Wolfsburg. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Entgeltlücke statistisch nur ein klein wenig verringert. Wir müssen auch die Rahmenbedingungen verbessern und beispielsweise auf betrieblicher Ebene partnerschaftliche Arbeitszeitmodelle fördern. Viele Frauen arbeiten vor allem in Phasen der Kindererziehung in Teilzeit. Und auch aktuell in der Zeit der Corona Pandemie und Schließungen von Kita und Schulen haben häufiger die Frauen die Arbeitszeit reduziert.“

 „Besondere Priorität muss sein, Chancengleichheit in der Arbeitswelt zu realisieren", betont Sandra Bollen von der IG Metall Wolfsburg. "Davon profitieren nicht nur die Frauen, sondern die gesamte Gesellschaft. Wir brauchen zur Angleichung der Einkommen mehr qualitative Kinderbetreuung. Und auch verbindliche Zielvorgaben für mehr Frauen in Fach- und Führungspositionen sind notwendig, damit in einer gerechten Gesellschaft Männer und Frauen in allen Bereichen und auf allen Ebenen teilhaben können. 

Siehe auch: Animation über die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen