IG Metall Wolfsburg
01.05.2024 | Wolfsburg – „Mehr Lohn, mehr Sicherheit, mehr Freizeit“: Unter diesem Motto zogen am Tag der Arbeit in diesem Jahr rund 3500 Menschen jeden Alters durch die Wolfsburger Innenstadt und demonstrierten damit lautstark die Geschlossenheit und Stärke der Arbeitnehmerschaft.
Gegen 10 Uhr setzte sich der Demonstrationszug angeführt von den drei Geschäftsführern der IG Metall Wolfsburg, Flavio Benites, Christian Matzedda und Matthias Disterheft sowie dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und weiteren Vertretern aus der Mitbestimmung in Bewegung. Musikalisch begleitet wurde der Zug von den Lokalmatadoren der „Zappen.Duster.Band“ und durch einen DJ auf dem Festwagen der IG Metall Jugend.
Auf dem Rathausplatz warteten schon viele weitere Wolfsburger auf den Beginn der Kundgebung. „Arbeit geht alle an!“, sagte Flavio Benites und ging auf das derzeit herausfordernde wirtschaftliche Umfeld ein. „Digitalisierung, Transformation, verschärfte Konkurrenz aus China und den USA: Die deutsche und europäische Wirtschaft steht unter großem Druck. Um erfolgreich aus dem Wandel hervorzugehen, brauchen wir Investitionen und Innovationen, sonst gerät unser mühsam aufgebauter Wohlstand in Gefahr. Der Tag der Arbeit erinnert uns dabei daran, dass wir als Arbeitnehmer aber nichts geschenkt bekommen und selbst entschlossen und energisch für unsere Interessen kämpfen müssen. Umso mehr freue ich mich, heute gemeinsam mit so vielen Menschen auf die Straße zu gehen“, sagte Flavio Benites.
Der Erste Bevollmächtigte erinnerte aber auch an die anstehende Europawahl. „Rechtspopulisten sind beinahe in ganz Europa auf dem Vormarsch. Sie nutzen die Ängste und Unsicherheit der Menschen aus, bieten Scheinlösungen an und wollen unsere Gesellschaft spalten. Diesen Gegnern unserer demokratischen Werte stellen wir uns heute und in Zukunft ebenfalls entschlossen entgegen“, so Benites.
Gastredner Stephan Weil sagt zum Tag der Arbeit: „In gut drei Wochen feiert unser Grundgesetz 75-jähriges Jubiläum. Es ist unser Fundament für Frieden, Freiheit und Demokratie. Das Grundgesetz garantiert auch die Bildung von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden und legt damit seit 75 Jahren die Basis für die Tarifautonomie. Ich bin überzeugt: Dauerhaft wirtschaftlichen Erfolg kann es nur mit guten Arbeitsbedingungen geben und die tiefgreifenden Veränderungsprozesse in vielen Branchen lassen sich nur zusammen mit den Beschäftigten und den Gewerkschaften erfolgreich gestalten. VW ist dafür ein gutes Beispiel: Schon früh hat sich der Konzern gemeinsam mit Betriebsrat und IG Metall auf den Weg gemacht, um die Transformation hin zur Elektromobilität und zu mehr Digitalisierung zu steuern und damit auch zukunftsfähige Arbeitsplätze zu sichern. Dass sich immer mehr Unternehmen aus der Verantwortung stehlen und Tarifflucht begehen, dafür habe ich kein Verständnis und ist in Zeiten von Fachkräftemangel auch mehr als kurzsichtig. Mehr Tarifbindung ist gut für die Beschäftigten und die Betriebe! Und noch etwas ist in diesen Tagen besonders wichtig: Der Kampf gegen Faschismus gehört zur gewerkschaftlichen DNA und deshalb geht von den Maikundgebungen auch ein klares Signal aus – wir lassen es nicht zu, dass Rechtsradikale und Rechtsextremisten unser solidarisches, freiheitliches und friedliches Zusammenleben gefährden. Nie wieder!“
Weitere Redebeiträge lieferten Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Verdi-Ortsvereinsvorsitzende Lisa Allstedt, Elias Retzlaff von der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei Volkswagen sowie die SDP-Kandidatin für die Europawahl Manon Luther. Für Live-Musik sorgte zwischendurch die Braunschweiger Band Maniax.
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