Versammlung in Vorsfelde

Spannende Diskussionen unter den Delegierten

09.04.2019 | Es gab viel zu besprechen, deshalb hat die IG Metall Wolfsburg am Samstag zu einer außerordentlichen Delegiertenversammlung eingeladen. Rund 130 Delegierte und Gäste trafen sich im Schützenhaus in Vorsfelde

Delegierte und Gäste trafen sich in Vorsfelde. Fotos: Matthias Leitzke.

Auf dem Programm stand unter anderem eine Diskussion zwischen der stellvertretenden VW-Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo mit VW-Arbeitsdirektor Gunnar Kilian, in der es um die Digitalisierungsprozesse bei Volkswagen ging. „Es dürfen keine Stellen wegfallen, wenn das zu Arbeitsverdichtung in der Praxis führt“, sagte Cavallo. Aus dem Kreis der Zuhörer*innen gab es zahlreiche, auch kritische Nachfragen an Kilian.

Im Anschluss sprach IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban über mögliche Formen der betrieblichen Altersvorsorge und das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz. Dabei machte er etliche Schwächen dieses Gesetzes aus. Er kritisierte vor allem die Abhängigkeit von den immer volatileren Finanzmärkten, und den vorgesehenen Verzicht auf eine verlässliche Mindest- und Garantiezusage. Auch sehe das Gesetz eine Enthaftung der Arbeitgeber vor und nehme sie dadurch aus der Verantwortung. „Als Gewerkschaft dürfen wir uns nicht von den Mindeststandards, wie wir sie etwa bei Volkswagen oder in anderen Modellen der betrieblichen Altersvorsorge erstritten haben, verabschieden“, sagte Urban. „Das heißt auch, dass Arbeitgeber weiter in der sozialen Verpflichtung bleiben müssen.“ Urban und die Geschäftsführung der IG Metall Wolfsburg regten an, das Jahr 2020 zum Jahr der gesetzlichen Rente zu erklären. „Dass wir eine gestärkte gesetzliche Rente und ein höheres Rentennivau brauchen, ist Konsens in der IG Metall“, fügte Urban hinzu.

Im Anschluss sprach IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban über mögliche Formen der betrieblichen Altersvorsorge und das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz. Dabei machte er etliche Schwächen aus. Er kritisierte vor allem eine neue Abhängigkeit von den Finanzmärkten, die eine garantierte Mindestrente gefährde. Auch nehme das neue Gesetz die Arbeitgeber stärker aus der Verantwortung als bisher. „Als Gewerkschaft dürfen wir uns nicht von den Mindeststandards, wie wir sie bei Volkswagen bereits haben, verabschieden“, sagte Urban. „Das heißt auch, dass Arbeitgeber zukünftig weiter in der sozialen Verpflichtung bleiben müssen.“ Urban und die Geschäftsführung der IG Metall Wolfsburg regten an, das Jahr 2020 zum Jahr der gesetzlichen Rente zu erklären.

Im letzten Panel der Delegiertenversammlung sprach Christos Katsioulis von der Friedrich-Ebert-Stiftung in London, der den Brexit vor Ort miterlebt. Auch über Großbritannien oder Deutschland hinaus müsse für soziale Gerechtigkeit gekämpft werden, sagte er: „Wir brauchen eine engere Zusammenarbeit der europäischen Gewerkschaften, um gerechte Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung in allen Ländern Europas zu ermöglichen.“