15. AntiFa-Woche der IG Metall Wolfsburg eröffnet

11.11.2019 | Mit einer Kranzniederlegung auf dem Sara-Frenkel-Platz im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und einer Feierstunde im Gewerkschaftshaus wurde am Samstag die 15. AntiFa-Woche der IG Metall Wolfsburg eröffnet. Es sprachen unter anderem Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Wolfgang Kuznik, Vertrauenskörperleiter Volkswagen.

Hartwig Erb. Fotograf: Roland Hermstein

Erb erinnerte an die Morde in Halle und rief zur Teilnahme an der Demonstration gegen den Parteitag der AfD in Braunschweig am 30. November auf. „Die AfD und ihr Weltbild sind die Totengräber der Demokratie“, sagte Erb. Auf Initiative der IG Metall soll der „Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten“ reaktiviert werden. Oberbürgermeister Mohrs begrüßte diesen Vorschlag und sicherte die Unterstützung der Stadt Wolfsburg zu. Alexander Paul vom Stadtelternrat und Sören Henke vom Stadtjugendring Wolfsburg betonten in ihren Reden, dass wir alle aus der Geschichte die richtigen Schlüsse ziehen müssen.

Im Gewerkschaftshaus wurde anschließend die Ausstellung „An der Grenze zweier Welten“ der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświecim (Auschwitz) eröffnet. Die Ausstellung verbindet Kunstwerke und deren musikalische Interpretation: Für die Werke der Künstler Waldemar Rudyk und Pawel Warchol wurden eigene Musikstücke komponiert, die den Anwesenden zur Eröffnung vorgetragen wurden. Leszek Szuster, Leiter der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświecim, dankte der IG Metall Wolfsburg für die langjährige Zusammenarbeit.

Am Sonntag besuchten rund 100 Menschen die Gedenkveranstaltung am Kinderfriedhof in Rühen zur Kranzniederlegung. Am Grabstein der ermordeten Kinder von Rühen erinnerten Hartwig Erb und VW-Betriebsrätin Susanne Preuk an das Schicksal jener Kinder, die den Zwangsarbeiterinnen des Volkswagen-Werks während des Zweiten Weltkriegs weggenommenen wurden. Mehrere Hundert starben im Kinderlager in Rühen. „Aus dem Blick zurück entsteht die Gegenwart und die Zukunft, deshalb werden wir die Kinder von Rühen nie vergessen“, sagte Erb. „Gebt denjenigen, die nicht mehr sprechen können, eine Stimme - lauter als die der Rechtspopulisten und Hetzer“, sagte Susanne Preuk. Thomas Reimer, Koordinator für die Erhaltung des Mahnmals, dankte der IG Metall, der Samtgemeinde Rühen und örtlichen Vereinen für das Engagement zur Neugestaltung und Pflege des Kindergrabes. Propst Dr. Ulrich Lincoln rief die Namen ermordeter Kinder ins Gedächtnis. Die Kranzniederlegung wurde mit einer Lesung von vier Schülerinnen der Realschule Rühen begleitet. Mit einem Interreligiösen Gebet der evangelischen, katholischen, jüdisch-orthodoxen und jüdisch-liberalen Gemeinden endete die Veranstaltung.