Früher in den Ruhestand und deutlich mehr Geld

Zukunftsweisende Tarifabschlüsse im Autohaus Wolfsburg und Autohaus Kühl

02.10.2019 | Wolfsburg. Gute Nachricht für die Beschäftigten von zwei großen Autohäusern in der Region: Die IG Metall und die Geschäftsleitungen von Autohaus Wolfsburg und Autohaus Kühl haben sich nach zwei Verhandlungsrunden auf Tarifpakete für die nächsten Jahre geeinigt. Die Abschlüsse sehen unter anderem deutliche Entgelterhöhungen vor.

Esra Erkan, IG Metall Wolfsburg

Helge Fahr, Betriebsratsvorsitzender Autohaus Wolfsburg

Die rund 900 Beschäftigten des Autohaus Wolfsburg erhalten eine Lohnsteigerung in zwei Stufen: 2,5 Prozent ab Mai 2020 und weitere 2,4 Prozent ab Mai 2021. Die Entgelte der rund 500 Beschäftigten von Autohaus Kühl steigen in drei Stufen: 2,5 Prozent ab Mai 2020, weitere 0,5 Prozent ab Oktober 2020 und noch einmal 2,4 Prozent ab Mai 2021. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich in beiden Betrieben jeweils zum 1. Mai 2020 und 2021 um 32 Euro pro Ausbildungsjahr. Außerdem wird im Autohaus Kühl die Arbeitszeit auf eine 38-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich reduziert.

Von einer Vorbildfunktion für die anderen Autohäuser sprach IG-Metall-Verhandlungsführer Wilfried Hartmann. „Mit diesen Haustarifverträgen stehen wir hier als Leuchtturm in der Branche. Das Autohaus Wolfsburg und das Autohaus Kühl sind in der Region weit und breit die einzigen Kfz-Betriebe aus dem VW-Audi-Bereich, die ihre Beschäftigten nach ordentlichen Tarifen entlohnen“, sagte Hartmann. Gute Bezahlung sei wichtig, um qualifizierte Fachkräfte für die Unternehmen zu gewinnen und diese dann auch an die Unternehmen zu binden.

Die Geschäftsführer der beiden Unternehmen, Thorsten Kietzmann vom Autohaus Wolfsburg und Ralph Buchweitz vom Autohaus Kühl, lobten die fairen Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Unternehmen. „Mit diesen zukunftweisenden Tarifabschlüssen haben wir einen guten Kompromiss gefunden“, sagte Gewerkschaftssekretärin Esra Erkan von der IG Metall Wolfsburg.

Als besonders gelungen bezeichneten die Betriebsräte Helge Fahr und Stephan Klages eine im Kfz-Handwerk bundesweit einmalige Regelung für ein früheres Ausscheiden in den Ruhestand. Die beiden Autohäuser seien im Kfz-Gewerbe die ersten Betriebe, die den Tarifvertrag zum „Ausgleich von Rentenabschlägen“ abgeschlossen hätten. Damit ist ein vorgezogener Ruhestand ohne größere Abschläge möglich.

Die Tarifverträge haben eine Laufzeit bis zum 31. August 2021.