WIR stärken die internationale Verständigung

Workshop mit VW do Brasil in Wolfsburg

In einer gemeinsamen Initiative haben der Europäische und der Weltkonzernbetriebsrat (E-/WKBR) sowie das Konzernpersonal International von Volkswagen einen mehrtägigen Workshop in Wolfsburg organisiert. Ziel war der Austausch mit gewerkschaftlichen und betrieblichen Arbeitnehmervertreter*innen sowie Vertreter*innen der Unternehmensseite von Volkswagen do Brasil.

Auch die IG Metall Wolfsburg und der Arbeitskreis InterSoli Atlantik waren eingeladen. Zum Auftakt der Woche begrüßte Daniela Cavallo, Präsidentin des Weltkonzernbetriebsrats, die Teilnehmenden und sprach über die aktuelle Lage im Konzern sowie über die großen Herausforderungen und Chancen, die vor uns liegen.

Ziel der Veranstaltung war es, einen umfassenden Einblick in die deutsche Mitbestimmungskultur zu geben, aktuelle Entwicklungen im Volkswagen-Konzern zu beleuchten und die globalen geopolitischen Rahmenbedingungen sowie die besondere Bedeutung von Brasilien und dem MERCOSUR-Abkommen mit der EU zu diskutieren. Ein besonderer Fokus lag auf der Reaktivierung der Charta der Arbeitsbeziehungen und deren Bedeutung für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im internationalen Kontext sowie auf der Signalwirkung der abgeschlossenen Tarifverträge.

Auf Seiten der Gewerkschaften fand ein intensiver Austausch über die Instrumente aus den Tarifverträgen und deren Bedeutung für die zukünftige Aufstellung der Gewerkschaften statt. Flavio Benites, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, betonte: „Die gesamte Automobilbranche befindet sich mitten im Umbruch und das Tempo steigt. Das stellt auch unser Handeln als Gewerkschaften vor neue Herausforderungen.“

Das Programm bot auch Raum für kulturellen und historischen Austausch: Die Teilnehmenden erhielten Führungen durch die Autostadt und die Produktwelt. Ein besonders tiefgehender Programmpunkt war die Führung durch das Konzernarchiv, bei der die kritischen Facetten der Gründungsgeschichte von Volkswagen im regen Austausch mit den brasilianischen Kolleg*innen thematisiert wurden. Wellington Messias Damasceno, Gewerkschaftsvorsitzender auf brasilianischer Seite: „Wir dürfen die Bedeutung der Historie bei VW nicht verkennen und müssen auch die Expansionsetappen mit den Werkgründungen in Brasilien, Südafrika oder Mexiko mit einbeziehen. Die kritische Auseinandersetzung gibt uns einen Auftrag für die gesellschaftspolitischen Herausforderungen, denen wir global begegnen.“

Tim Kappelt, IG Metall-Sekretär, ergänzte: „Wir sehen derzeit, wie die Ideen und Institutionen der Demokratie von Autokratien herausgefordert werden.“ Die gelebte Mitbestimmung im VW-Konzern sei eines der wichtigsten Instrumente, um der Arbeitnehmervertretung Gehör und Mitverantwortung zu verleihen.

Insgesamt war der Workshop ein Schritt zur internationalen Verständigung und zur Stärkung der Mitbestimmung im Volkswagen-Konzern. Die Veranstalter sind sich einig: Der Dialog muss fortgesetzt werden. Ein herzlicher Dank gilt den Organisator*innen des Workshops, den engagierten Helfer*innen sowie den ehrenamtlichen Mitgliedern von InterSoli Atlantik.

Unsere Social Media Kanäle