Politisches Engagement

WIR gründen den Arbeitskreis Kommunalpolitik

04.09.2025 | Schuldenbremse, Energiepreise, Förderung für E-Mobilität – vielfach hat die IG Metall im Vorfeld der Bundestagswahlen ihre Forderungen an die große Politik formuliert und auf die Straße gebracht – in vielen Fällen erfolgreich. Doch auch auf Ebene der Kommunalpolitik werden wichtige Entscheidungen getroffen: Vereinsförderung, Kitas, Grundschulen, Ausweisung von Wohn- oder Gewerbegebieten und ganz generell das Miteinander in meinem Heimatort. Hier gilt für uns Metallerinnen und Metaller deswegen ebenso: Einmischen und Mitmachen lohnt sich, um unsere Gesellschaft im Sinne unserer Werte und Interessen mitzugestalten. 

Matthias Disterheft (links) und Flavio Benites (rechts)

Und das ist heute vielleicht wichtiger denn je, wie ein Blick auf die Bundestagswahlergebnisse offenbart. Über 21 Prozent der Stimmen gingen in den Wahlkreisen Helmstedt-Wolfsburg und Gifhorn-Peine an die AfD. Damit liegt die rechtspopulistische Partei fast gleichauf mit der SPD und ist klar die drittstärkste Kraft. In Sachsen-Anhalt sieht es noch krasser aus. Dort ist die AfD wie im Wahlkreis Börde-Salzlandkreis, der sich auch auf dem Gebiet unserer Geschäftsstelle erstreckt, bereits vielfach mit Stimmenanteilen über 40 Prozent die stärkste Partei.

„Das ist eine besorgniserregende Entwicklung. Nach dieser Bundestagswahl können wir als Gewerkschafter nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagt Flavio Benites, Erster Bevollmächtigter der IG Metall. „Die großen Volksparteien haben die Nähe zu den Menschen und ihrem Alltag verloren – das darf uns nicht auch passieren. Deswegen müssen wir nah ran, an die Menschen und die Themen, die sie bewegen und unsere Standpunkte vertreten und erklären. Deswegen müssen wir kommunalpolitisch aktiver werden“, so Benites.

Viele unserer Mitglieder engagieren sich bereits in der Politik, einige haben vielleicht Interesse, wissen aber gar nicht genau, was da auf sie zukommt. Um diese politikinteressierten Metallerinnen und Metaller zusammenzubringen, zu vernetzen und zu unterstützen, will die IG Metall Wolfsburg einen Arbeitskreis Kommunalpolitik gründen. Bei regelmäßigen Treffen soll über aktuelle kommunalpolitische Themen, Möglichkeiten der Einflussnahme und politische Strategien diskutiert werden. Dazu gehört auch eine entsprechende Qualifizierung. Mit der Friedrich-Ebert-Stiftung hat man bereits eine namhafte Partnerin als Unterstützung an Bord.

„Mit dem Arbeitskreis wollen wir unsere Mitglieder zu politischem Engagement animieren und sie dabei unterstützen. Für uns als Gewerkschafter ist es wichtig, dass wir vor Ort sichtbar sind und das gesellschaftliche Umfeld aktiv mitgestalten. Das gilt in diesen Zeiten, in denen Rechtspopulisten unsere demokratischen Werte infrage stellen, umso mehr. Es ist unsere Verantwortung, nicht nur zuzuschauen und anzuprangern, sondern auch aktiv einzugreifen und uns zu engagieren“, wirbt Matthias Disterheft, Geschäftsführer und Kassierer der IG Metall Wolfsburg für den neuen Arbeitskreis.

Im Herbst soll das Vorhaben Fahrt aufnehmen. Interessierte können sich an die Geschäftsstelle in Wolfsburg wenden.

Alle weiteren Infos in der September-Ausgabe der WIR…

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