Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Warnstreik bei Continental in Gifhorn: 350 Beschäftigte machen Druck auf Tarifverhandlungen

08.11.2024 | Gifhorn - In ihrer zweiten Warnstreikwoche haben die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie den Druck auf die Arbeitgeber nochmals erhöht. Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht damit über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft. Diesmal auch mit dabei: Die Belegschaft von Continental in Gifhorn. Rund 350 Kolleginnen und Kolleginnen machten dort am Freitag mit einem Wanrstreik samt Kundgebung und Demo-Zug Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen. Solidarisch unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben wie etwa IAV, HCL, Cariad, Autovision, VW GIS, VW Group Services, Brose Sitech und auch den VW-Vertrauensleuten.

Fotograf: Matthias Leitzke

Die Warnstreikenden unterstützten die Forderung der Gewerkschaft IG Metall nach mehr Geld für eine bessere Kaufkraft und Konjunktur und protestierten gegen ein weiterhin nicht verbessertes Angebot der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie ein Lohnplus von 7 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr sowie eine pauschale Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro. Die Arbeitgeber hingegen haben in den ersten Verhandlungsrunden nur ein sehr mageres Angebot auf den Tisch gelegt: Der Arbeitgeberverband bietet weiter nur 1,7 Prozent Entgeltsteigerung zum 1. Juli 2025 und 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 – das alles bei einer Tarifvertragslaufzeit von 27 Monaten.

„Dieses mickrige Angebot wiegt nicht einmal die Inflation auf, das hat nichts mit Wertschätzung zu tun“, sagt Flavio Benites, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. „Mit höheren Löhnen stärken wir die Kaufkraft und damit den Konsum als Motor der Konjunktur“, so Benites. Er erwartet eine Reaktion der Arbeitgeber am Verhandlungstisch. Diese fordert auch Gewerkschaftssekretär Türker Baloglu. „Das war ein Streik für unsere Durchsetzungsmacht“, sagte er.

Das Verhalten der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen macht es notwendig: In etlichen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen wird am Freitag, 8. November, wieder gestreikt. Darunter diesmal auch am Continental-Standort in Gifhorn. Von 12 bis 14 Uhr legen dort die Beschäftigten die Arbeit nieder, um die Arbeitgeber zu Bewegung am Verhandlungstisch zu drängen. Der Warnstreik startet mit einer Kundgebung vor dem Werkstor an der Alfred-Teves-Straße 11. Dort wird unter anderem der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, Flavio Benites, sprechen. Anschließend zieht der Demonstrationszug durch Gifhorn.

Die IG Metall fordert in den aktuellen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie ein Lohnplus von 7 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr sowie eine pauschale Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro. Die Arbeitgeber hingegen haben in den ersten Verhandlungsrunden nur ein sehr mageres Angebot gemacht: Der Arbeitgeberverband bietet weiter nur 1,7 Prozent Entgeltsteigerung zum 1. Juli 2025 und 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 – das alles bei einer Tarifvertragslaufzeit von 27 Monaten. Die IG Metall erhöht deswegen den Druck. „Jetzt folgen zunächst Warnstreikaktionen für wenige Stunden oder Frühschlussaktionen. Die Verbandsseite ist gut beraten, die Warnzeichen zu erkennen. Unsere Klaviatur hält nämlich noch andere, rauere Töne bereit!“, sagt Thorsten Gröger, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall.

Unsere Social Media Kanäle