Tarifrunde

Verhandlungsauftakt bei der Volkswagen AG ohne Entgegenkommen der Arbeitgeber

11.12.2017 | Hannover-Langenhagen - Die erste Verhandlung für die rund 130.000 Beschäftigten der Volkswagen AG ist heute ohne Ergebnis im Maritim Airport-Hotel in Langenhagen zu Ende gegangen. Der Konzern kam den Forderungen der IG Metall mit Verweis auf Renditeziele und Sondereffekte nicht entgegen.

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Das Forderungspaket umfasst die Erhöhung des Entgelts um 6 Prozent für zwölf Monate, eine Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung und die Verpflichtung zur Einstellung von Auszubildenden zur Bewältigung von Digitalisierung und Transformation.

Bezirksleiter Thorsten Gröger, Verhandlungsführer für das Haustarifgebiet der Volkswagen AG, kommentiert den Verhandlungsverlauf: "Das Verhalten der Arbeitgeberseite ist enttäuschend. Dass Volkswagen sich trotz der Dieselproblematik so gut entwickelt, ist zum größten Teil der hervorragenden Mitarbeit der Beschäftigten zu verdanken. Das Unternehmen redet die eigene wirtschaftliche Entwicklung klein und verweist auf globale Risiken. Das haben die Beschäftigten nicht verdient! Es ist bedauerlich, dass das Unternehmen weder ein Angebot noch konkrete Lösungsvorschläge unterbreitet hat", so Gröger weiter. "Damit fehlt die Grundlage für weitere Verhandlungen. So ist wertvolle Zeit verloren gegangen. Bis zum 11. Januar 2018 muss es deutliche Bewegung in Form eines verhandlungsfähigen Angebots geben", ergänzte Gröger mit Verweis auf die am 31. Januar 2018 auslaufende Friedenspflicht.

Bernd Osterloh, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Volkswagen AG, ergänzt: "Volkswagen hat sich heute ernsthaften Gesprächen verweigert und ist stattdessen eine Hinhalte-Taktik gefahren. Das ist verantwortungslos vom Unternehmen und ein ganz schlechtes Signal an die Kolleginnen und Kollegen. Denn die Belegschaft hat mit harter Arbeit dafür gesorgt, dass es Volkswagen wieder besser geht. Darum sind unsere Forderungen auch nur fair und berechtigt. Und sie gehören endlich am Verhandlungstisch besprochen. Der Vorstand sollte sich jetzt genau überlegen, ob er diesen Kurs der Eskalation fortsetzt - oder vernünftig mit der Arbeitnehmerseite reden will. Wir sind dazu bereit."

Die Tarifverhandlungen werden am 11. Januar 2018 in Hannover fortgesetzt.

(Pressemitteilung des IG Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)