Warnstreik der IG Metall brachte den Durchbruch

Tarifvertrag bei der Schnellecke-Tochter KWD erreicht

16.04.2012 | Die Tarifeinigung bei der zum Logistik-Konzern Schnellecke gehörigen Tochter KWD GmbH in Wolfsburg steht. Nach mehr als sieben Monate dauernden Verhandlungen haben Geschäftsführung und IG Metall am 13. April 2012 eine Tarifeinigung fu?r die Beschäftigten der Firma KWD GmbH in Wolfsburg erzielt. KWD gehört zum Logistikkonzern Schnellecke-Group. Damit gelten erstmals für die Beschäftigten der KWD tarifliche Bestimmungen.

Torsten Felgentreu

"Der Durchbruch bei den Verhandlungen wurde erst durch den Warnstreik am 11. April auf dem Firmengelände möglich", ist sich Torsten Felgentreu, zuständiger Betriebsbetreuer der IG Metall Wolfsburg sicher. Über 100 Beschäftigte der Firma KWD traten fu?r bessere und sichere Arbeitsbedingungen ein. Sie wurden dabei von der IG Metall Wolfsburg und ca. 40 Beschäftigten anderer Wolfsburger Betriebe unterstu?tzt. "Die Geschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen war ein klares Signal in Richtung Geschäftsführung, dass wir nicht locker lassen werden", so der Gewerkschafter.

Wegen der großen Unterschiede zwischen der bisherigen betrieblichen Bezahlung und den Tarifverträgen für die Beschäftigten der niedersächsischen Metallindustrie ist eine stufenweise Angleichung notwendig. Mit dem ersten Schritt werden in diesem und im kommenden Jahr Verbesserungen im Entgelt und bei der Arbeitszeit wirksam. Neben einer Einmalzahlung von 500 Euro (fu?r Auszubildende 100 Euro) fu?r das 1. Halbjahr 2012 erhalten die Beschäftigten auch die Erhöhungen, die der Verband der Metallindustriellen Niedersachsens e.V. und die IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zuku?nftig aushandeln. Damit sind die KWD-Beschäftigten bei prozentualen Erhöhungen nun voll angebunden. Das Unternehmen schließt sich dem zuständigen Verband der Metallindustriellen Niedersachsens e.V. an.

Weitere Anpassungsschritte werden die Tarifvertragsparteien unter Berücksichtigung der betrieblichen Besonderheiten in den Folgejahren festlegen. Hierzu gehören die Verringerung der Unterschiede vom betrieblichen zum ERa-Entgelt, die weitere Verringerung der Arbeitszeit und die vollständige Geltung aller Tarifverträge der niedersächsischen Metallindustrie.

"Mit diesem Tarifabschluss haben wir endlich eine passgenaue Lösung im Rahmen einer verbandsgebundenen Tarifregelung fu?r die Schnellecke-Tochter KWD gefunden", zeigt sich Norbert Kuck, zuständiger Tarifsekretär beim Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt der IG Metall, erleichtert. "Das Verhandlungsergebnis wird jetzt ausformuliert, in den zuständigen Gremien beraten und dann zur Abstimmung gestellt."