IG Metall Wolfsburg
14.05.2025 | Wolfsburg – Die Beschäftigten des IT-Dienstleisters operational services (OS) haben jetzt mit einer Tarif-Aktionswoche an den deutschen Standorten ein deutliches Zeichen gesetzt:
Sie stehen hinter den Entgeltforderungen der IG Metall. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Tochter des zum Telekom-Konzern gehörenden Unternehmens T-Systems eine Lohnsteigerung von mindestens 5,1 Prozent. Damit soll ein Gleichziehen mit dem Verhandlungsergebnis auf der Fläche der Metall- und Elektroindustrie erreicht werden.
Bei der OS gilt ein eigener Haustarifvertrag, der Ende Oktober 2024 parallel zum Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie ausgelaufen ist. Doch während die Verhandlungen auf der Fläche trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld längst einen tragbaren Kompromiss hervorgebracht haben, ziehen sich die Verhandlungen bei der OS weiter hin.
„Das Unternehmen ist leider weiterhin nicht zu einer signifikanten Entgelterhöhung bereit und will die Beschäftigten mit einem Ergebnis deutlich unterhalb des Abschlusses auf der Fläche abspeisen. Diese Ungerechtigkeit wollen wir so nicht einfach hinnehmen. Zumal die OS im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen der Branche und im Flächentarifvertrag wirtschaftlich stabil unterwegs ist und in den letzten Jahren von Rekordergebnis zu Rekordergebnis geeilt ist“, erklärt Christian Egner, zweiter Bevollmächtigter und Verhandlungsführer der IG Metall Frankfurt.
Trotzdem will das Unternehmen nur das zuletzt in den Verhandlungen unterbreitete Angebot umsetzen. Dieses sieht eine Einmalzahlung von 250 Euro für 9 Monate, Entgelterhöhungen in Höhe von 1,5 Prozent ab Juli 2025 sowie in Höhe von 1 Prozent ab Juli 2026 und einen Sockelbetrag von 500 Euro auf das Jahreseinkommen (das entspricht 38,46 Euro pro Monat bei 13 Monatsgehältern) ab 1. Januar 2026 bei einer Laufzeit von 27 Monaten vor.
„Wir begrüßen, dass die Unternehmensführung die Umsetzung erster Schritte bereits angekündigt hat. Allerdings wird die Leistung der Kolleginnen und Kollegen damit nicht angemessen honoriert. Für uns und die Beschäftigten ist klar: es muss nachgebessert werden. Die Kolleginnen und Kollegen haben mindestens eine Entgeltssteigerung auf Flächenniveau verdient – alles andere zeugt von fehlender Wertschätzung“, betont Olivia Wagner, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Berlin.
Die Beschäftigten sind entschlossen, für eine höhere Entgeltsteigerung zu kämpfen. Mit einer erfolgreichen Tarif-Aktionswoche an den Standorten Wolfsburg, Berlin, Frankfurt, München und Nürnberg in der letzten Woche hat die Belegschaft entschlossen gezeigt, dass sie das Unternehmen zu weiteren Verhandlungen bewegen will. „Wir raten dem Unternehmen, sich dieses Zeichen zu Herzen zu nehmen. Denn unsere Kolleginnen und Kollegen haben mit ihrer Leistung die guten Unternehmens-Ergebnisse erst möglich gemacht. Da ist es nur fair, dass dies jetzt auch in angemessener Höhe in ihrem Portemonnaie ankommt - zumal sie durch die Preissteigerungen der vergangenen Jahre bereits Reallohnverluste hinnehmen mussten. Das darf nicht sein! Hier muss eine Kompensation erfolgen und dafür sind wir bereit zu kämpfen“, sagt Sebastian Schien, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Wolfsburg
Über operational services:
Die OS ist einer der führenden ICT-Service-Provider auf dem deutschen Markt. Mit fast 800 hochqualifizierten Beschäftigten und über 200 Millionen Euro Jahresumsatz entwickelt und betreibt die OS für ihre Kunden modernste Informationssysteme, sichert den langfristigen Systemsupport und die Verfügbarkeit kritischer Betriebsprozesse. Die OS ist eine Tochter des zur Telekomgruppe gehörenden Unternehmens T-Systems. Am Standort in Wolfsburg sind rund 170 Menschen beschäftigt.
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