Tag gegen Gewalt an Frauen: IG Metall fordert für Frauen besseren Schutz vor Gewalt

24.11.2020 | (Wolfsburg) - Jedes Jahr am 25. November ist der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen". Die IG Metall stellt sich solidarisch an die Seite aller Frauen, die von Gewalt betroffen sind und macht an diesem Tag auf die Situation aufmerksam. Hintergrund ist, dass Gewalt gegen Frauen auch in Deutschland die häufigste Ursache von Verletzungen ist. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen.

Ortsfrauenausschussleitung v.l.: Martina Schwarz (Vorsitzende), Sabine Timpe (Schriftführerin), Martina Breier (Stellv. Vorsitzende) und Sandra Bollen (IG Metall). Fotograf: Matthias Leitzke.

Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten. Häusliche Gewalt ist alltäglich. Die aktuelle Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) für 2019 zeigt: Statistisch gesehen ist alle 45 Minuten eine Frau gefährlicher Körperverletzung oder Partnerschaftsgewalt ausgesetzt. Es ist zu befürchten, dass durch die Corona-Pandemie häusliche Gewalt weiter zunimmt.

„Diese Zahl ist alarmierend. Es ist wichtig, Betroffene auf Hilfsangebote hinzuweisen und sie zu unterstützen“, sagt Sandra Bollen von der IG Metall. „Wir brauchen aber auch einen deutlichen Ausbau von geschützten Räumen. Die Kapazitäten in Frauenhäusern reichen oftmals nicht aus“, sagt Martina Schwarz, Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses aus Anlass des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November. In Deutschland, aber auch weltweit, nimmt häusliche Gewalt zu, so dass die Vereinten Nationen von einer „Schattenpandemie“ sprechen.

Laut Bundeskriminalamt (BKA) wurden im vergangenen Jahr 141.792 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Das BKA vermutet, dass es eine weit höhere Dunkelziffer an Gewalttaten gibt. Zu mehr als 80 Prozent sind Frauen die Leidtragenden, aber auch Männer sind betroffen.  

„Unser Ziel ist ein respektvolles und solidarisches Miteinander von Frauen und Männern. Das heißt auch, Grenzen wahrzunehmen und zu akzeptieren", sagt Flavio Benites, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg.

In den vergangenen Jahren wurden die Hilfsangebote für Frauen ausgeweitet. Das Codewort „Maske 19“ führt zu einer schnellen Hilfe, wenn Frauen es in Apotheken oder beim Arzt verwenden. Die Initiative „Stärker als Gewalt“ informiert zum Thema und bietet Hilfsangebote auf einen Blick: www.staerkeralsgewalt.de . Und das Hilfstelefon ist kostenlos und rund um die Uhr nutzbar: www.hilfetelefon.de , 08000 116 016.