Schöner und länger Urlaub machen mit Tarif

02.07.2018 | Endlich Ferien, endlich Urlaub. Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben sind hier klar im Vorteil. Denn mit Tarif gibt's nicht nur mehr Urlaubstage, sondern auch ein Extra für die Reisekasse. Allerdings muss etwa die Hälfte der Arbeitnehmer auf Urlaubsgeld verzichten.

Mit Tarif Chancen auf Urlaubsplus größer

Zweifellos profitieren Arbeitnehmer von einem Ferienplus, wenn ihr Arbeitgeber tarifgebunden ist. Das betrifft laut WSI-Tarifarchiv 71 Prozent der Beschäftigten. Dagegen können sich nur 38 Prozent auf Urlaubsgeld freuen, deren Chef nicht tarifgebunden ist. Die Höhe der tariflichen Extras unterscheidet sich je nach Branche sehr stark. Die Urlaubsgeldspanne liegt in diesem Jahr zwischen 155 und 2355 Euro in der mittleren Entgeltgruppe.

Am großzügigsten bedacht werden Beschäftigte in der in der Holz- und Kunststoffverarbeitung, der Metall- und Elektroindustrie, der Papier verarbeitenden Industrie sowie in der Druckindustrie und im Versicherungsgewerbe. 50 Prozent des Durchschnittseinkommens beträgt das Urlaubsplus in den Branchen, für die IG Metall-Tarifverträge gelten. Bei 30 Tagen Urlaub entspricht dies etwa 70 Prozent eines Monatseinkommens.

Sechs Wochen Zeit zum Relaxen

Und nicht zu vergessen: Metallerinnen und Metaller haben Anspruch auf 30 Tage Urlaub im Jahr. Die sind nicht überall selbstverständlich. Per Gesetz sind nur 24 Tage vorgeschrieben - und die auch nur für Beschäftigte, die sechs Tage in der Woche arbeiten. Bei einer Fünf-Tage-Woche muss der Chef nach dem Gesetz seinen Arbeitnehmern sogar nur 20 freie Tage genehmigen.

Sechs Wochen - so lange haben auch Metallerinnen und Metaller 1978 und 1979 für mehr Urlaub gestreikt. Das Ergebnis war ein Stufenplan, an dessen Ende 30 Tage Urlaub standen und die seit 1981 in den IG Metall-Tarifverträgen festgeschrieben sind.

Sechs Wochen und das Extra für die Ferienkasse: Damit lässt es sich schon mal gut Urlaub machen.