IG Metall Wolfsburg
06.05.2025 | Wolfsburg – Mehr als 40 Beschäftigte des IT-Dienstleisters operational services (OS) haben am Montag mit einer aktiven Mittagspause ihren Forderungen nach einer deutlichen Entgeltsteigerung Nachdruck verliehen. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Tochter des zum Telekom-Konzern gehörenden Unternehmens T-Systems eine Lohnsteigerung von mindestens 5,1 Prozent – und damit ein Gleichziehen mit dem Verhandlungsergebnis auf der Fläche der Metall- und Elektroindustrie.
Bei der OS gilt ein eigener Haustarifvertrag. Dieser lief Ende Oktober 2024 parallel zum Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie aus. Während auf der Fläche allerdings schon längst ein Kompromiss gefunden wurde, ziehen sich die Verhandlungen bei der OS weiter hin, da das Unternehmen weiterhin nicht zu einer signifikanten Entgelterhöhung bereit ist. Immerhin: Einen Teilerfolg konnte die IG Metall bereits für sich verbuchen. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, das zuletzt in den Verhandlungen unterbreitete Angebot umzusetzen. Dieses sieht eine Einmalzahlung von 250 Euro für 9 Monate, Entgelterhöhungen in Höhe von 1,5 Prozent ab Juli 2025 sowie in Höhe von 1 Prozent ab Juli 2026 und einen Sockelbetrag von 500 Euro auf das Jahreseinkommen (das entspricht 38,46 Euro pro Monat bei 13 Monatsgehältern) ab 1. Januar 2026 bei einer Laufzeit von 27 Monaten vor.
Für die IG Metall ist klar: Das ist noch zu wenig. „Wir begrüßen, dass die Unternehmensführung diese Schritte umsetzen möchte. Für uns und die Beschäftigten steht jedoch fest, dass dies nur ein Zwischenschritt sein kann und in Sachen Entgeltsteigerung noch einmal nachgebessert werden muss. Unsere rote Linie liegt hier bei 5,1 Prozent und damit beim Ergebnis auf der ‚Fläche‘“, betont Sebastian Schien, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Wolfsburg.
Denn anders als viele Unternehmen aus dem Flächentarifvertrag und aus der IT- oder EDL-Branche befindet sich die OS, zu deren Kunden unter anderem Volkswagen und der Frankfurter Flughafen gehören, in einer besseren wirtschaftlichen Situation. „Die OS ist in den letzten Jahren von Rekordergebnis zu Rekordergebnis geeilt. Es ist Zeit, dass dieser wirtschaftliche Erfolg auch bei den Beschäftigten, die ihn erwirtschaftet haben, ankommt. Das ist nur gerecht. Durch die hohe Inflation der letzten Jahre muss hier unbedingt eine Kompensation stattfinden, da in den letzten Jahren Reallohnverluste bei der Belegschaft stattgefunden haben“, erklärt Schien.
Die Beschäftigten sind bereit, für die Forderung nach einer höheren Entgeltsteigerung zu kämpfen. Mit Aktionen an vielen deutschen Standorten in dieser Woche zeigt die Belegschaft ihre Entschlossenheit und will das Unternehmen zu weiteren Verhandlungen bringen. Die aktive Mittagspause am Standort Wolfsburg bildete dazu den Auftakt. „Die Kolleginnen und Kollegen haben ihren Standpunkt klargemacht. Wir hoffen nun, dass auch das Unternehmen erkennt, dass unsere Forderungen absolut gerechtfertigt sind und sich bei weiteren Verhandlungen kompromissbereiter zeigt“, so Schien abschließend.
Über operational services:
Die OS ist einer der führenden ICT-Service-Provider auf dem deutschen Markt. Mit fast 800 hochqualifizierten Beschäftigten und über 200 Millionen Euro Jahresumsatz entwickelt und betreibt die OS für ihre Kunden modernste Informationssysteme, sichert den langfristigen Systemsupport und die Verfügbarkeit kritischer Betriebsprozesse. Die OS ist eine Tochter des zur Telekomgruppe gehörenden Unternehmens T-Systems. Am Standort in Wolfsburg sind rund 170 Menschen beschäftigt.
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