AngestelltenForum diskutierte zum Thema Arbeit der Zukunft

New Work – Arbeit von morgen heute gestalten

13.07.2022 | Mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeiten und neue Formen der Zusammenarbeit: Zunächst war monatelanges Arbeiten im Homeoffice zu Zeiten der Pandemie ein Ausnahmezustand. Aktuell sammeln wir Erfahrungen und Erkenntnisse, wie das ‚neue Normal‘ aussehen wird. In Zukunft könnte sich eine andere Entwicklung durchsetzen, in der ortspräsente und virtuelle Arbeitsformen gleichberechtigt kombiniert werden.

Jens Barth, Dr. Thymian Bussemer, Gerardo Scarpino, Dr. Holger Wiesner (v.l.n.r.)

Welche Auswirkungen eine Neuorganisation digitaler Arbeit für die Beschäftigten hat und wie die Veränderungen konkret aussehen könnten, war am 6. Juli Thema im AngestelltenForum der IG Metall Wolfsburg. Eine wichtige Frage im AngestelltenForum war dabei, wie sich die Arbeitsplätze im Büro verändern, wenn Beschäftigte auch zukünftig überwiegend mobil arbeiten. Viele Unternehmen testen jetzt neue Modelle und Büroraumkonzepte. Auch bei der Volkswagen AG beschäftigen sich derzeit Kolleginnen und Kollegen des Betriebsrats und des Unternehmens zum Thema mobiles Arbeiten und Office 2025 mit der Prüfung und Ausgestaltung neuer Arbeitsmethoden im Sinne von New Work für ein ganzheitliches New Workplaces-Konzept. 

Gemeinsam mit dem stellv. Betriebsratsvorsitzenden und stellv. Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzenden der Volkswagen AG Gerado Scarpino, dem Leiter HR Strategie & Innovation der Volkswagen AG Dr. Thymian Bussemer und Jens Barth, Leitung der Abteilung Gesetze Abgas und Abgas-Flottencompliance und dort zuständig für New Work-Projekte diskutierten Arbeitnehmer- und Unternehmensvertreter und Teilnehmerinnen und Teilnehmer über diese Themen.

Dazu sagte Gerardo Scarpino, stellv. Betriebsratsvorsitzender sowie stellv. Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender von Volkswagen: „Bei Volkswagen wird seit Jahren mobil gearbeitet. Die Betriebsvereinbarung ‚Mobile Arbeit‘ stammt bereits aus dem Jahr 2016. Mit den Erfahrungen aus der Pandemie haben wir die Vereinbarung entscheidend weiterentwickelt. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes Office 2025 Desk-Sharing-Konzepte getestet. Erste Umfragen deuten unter den Beschäftigten auf eine breite Bereitschaft zum Desk-Sharing hin. Die Testphase wird zeigen, wie sich das Konzept im tatsächlichen Arbeitsalltag bewährt. Und längst nicht alle Jobs sind zur Mobilen Arbeit geeignet. Für uns als Betriebsrat gehört es selbstverständlich dazu, dass auch für die Kolleginnen und Kollegen im direkten Bereich entsprechende Konzepte entwickelt werden, die ihnen mehr Flexibilität und Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf bringen.“

„Die Arbeitswelt hat sich rasant verändert, sagte Dr. Thymian Bussemer, Leiter HR Strategie & Innovation der Volkswagen AG. „Die Corona-Pandemie hat den Trend zur mobilen digitalen Arbeit stark beschleunigt. Viele Beschäftigte sehen die Digitalisierung als Chance für ihre berufliche Situation. Mit dem Projekt Office 2025 entwickeln Personalbereich, Betriebsrat und weitere Beteiligte derzeit ein Konzept für die Zusammenarbeit im „New Normal“ – Hin zum Arbeitsplatz der Zukunft. Es geht u.a. um das Thema Büroraumplanung, aber auch das Thema Führungskultur“, so Dr. Thymian Bussemer weiter.

Auch Jens Barth, Leitung der Abteilung Gesetze Abgas und Abgas-Flottencompliance wies auf die Veränderungschancen hin: „Wenn wir davon ausgehen, dass mobiles Arbeiten in Zukunft einen größeren Teil der Wochenarbeitszeit ausmacht, wird Arbeit im Büro voraussichtlich dominiert sein von Kommunikation und Kollaboration. Dieses funktioniert am besten in speziellen Räumen und nicht am Schreibtisch. Wir brauchen eine andere Arbeitsumgebung. Im Bereich der Konzern Forschung und Entwicklung gestalten wir im Sinne von New Work neue Räume. Wichtig ist bei der Einführung von New Work Konzepten eine ausdrückliche Mitgestaltung und Mitverantwortlichkeit aller Beteiligten. Denn vieles muss erst getestet werden.“

Auf bereits vorhandene gute Ansätze wies auch Holger Wiesner, Betriebsrat von Volkswagen, hin: „Wichtig ist bei der Gestaltung einer hybriden Arbeitswelt neben Themen wie Flexibilität und Agilität auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten und nicht zuletzt das Thema Empowerment. Der Betriebsrat hat dabei die wichtige Aufgabe im Rahmen seiner Gestaltungs- und Mitbestimmungsfunktion.“

„Der digitale Wandel bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten für mehr Selbstbestimmung im Arbeitsleben, löst aber auch Schutzbedürfnisse für die Beschäftigten aus. Ein Ziel ist, die Möglichkeiten individueller Mitwirkung am Arbeitsplatz auszubauen und diese mit kollektiven Beteiligungsrechten zu verbinden“, sagt Sandra Bollen von der IG Metall Wolfsburg. „New Work ist im Rahmen der Transformation der Arbeitswelt ein wichtiges Thema, bei dem wir als IG Metall aktiv mitgestalten wollen. Das AngestelltenForum bietet dazu eine gute Möglichkeit, um mit unseren Kolleginnen und Kollegen über den aktuellen Stand der Veränderungen zu sprechen“, so Sandra Bollen weiter.

In Kürze wird eine Zusammenfassung der Veranstaltung im internen Bereich auf der Homepage der IG Metall Wolfsburg zur Verfügung gestellt.